EUROPA/ITALIEN - Loppiano, die erste internationale Zitadelle der Fokolar-Bewegung feiert ihr 40jähriges Gründungsjubiläum. Rund tausend Einwohner aus 70 Länder und fünf Kontinenten leben eine Utopie des Friedens, die wahr wurde

Mittwoch, 27 Oktober 2004

Rom (Fidesdienst) - Die erste der insgesamt 33 Zitadellen der Fokolar-Bewegung, die es auf allen fünf Kontinenten gibt, entstand in Loppiano und feiert dieses Jahr ihr 40järiges Bestehen. In dem kleinen Ort auf den toskanischen Hügeln im Hinterland von Florenz entstanden Schulen, Firmen, Handwerksbetriebe: hier leben heute rund 1000 Menschen aus 70 Ländern zusammen, von Russland bis Portugal, aus Jordanien, Libanon und Ägypten bis Burundi, Kongo, Südafrika, aus den Vereinigte Staaten, Mexiko. Feuerland, Japan, China, Korea, Philippinen und Australien bis nach Neuseeland. Diese Menschen sind Studenten und Dozenten, Freischaffende, Handwerker, Landwirte, Künstler, Familien, Ordensleute und Priester, Christen verschiedener Konfessionen und Gläubige anderer Religionen: ein Prototyp einer neuen Gesellschaft, die auf der Liebe und dem Evangelium gründet. Über 40.000 Menschen besuchen Loppiano jedes Jahr. Mit den Einwohnern tragen die Besucher zu jenem Bild von Einheit bei, das dem Konzept der Zitadelle zugrunde liegt.
Anlässlich des Gründungsjubiläums wurde auch die Kirche der Zitadelle fertig gestellt, die Maria Theotoktos, der „Muttergottes“ geweiht ist. Ein feierlicher Einweihungsgottesdienst wird am Samstag, den 30. Oktober 2004 um 11 Uhr stattfinden, an dem der Erzbischof von Florenz, Kardinal Ennio Antonelli, als Hauptzelebrant teilnimmt. „Wir wollten, dass die Kirche aus Steinen entstehen sollte, nach dem wir ein kollektives Zeugnis von der Einheit lebendiger Steine abgelegt hatten“, so Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolar-Bewegung bei der Grundsteinlegung am 15. Mai 2003. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Kirche erst heute fertig gestellt wird, nachdem bereits Häuser, Arbeitsplätze und Schulen entstanden: „Sie ist das letzte Siege, der Höhepunkt der Zitadelle, ein Symbol für das, was wir versuchen, hier zu leben“. Im ersten Geschoss der Kirche befindet sich eine ökumenische Kapelle. Maria soll in dieser Kirche nicht nur von Christen verehrt werden: aus Indien kam eine reich geschmücktes Marienbild, das Werk eines hinduistischen Künstlers, auf dem die Gottesmutter mit dem Jesuskind dargestellt ist. An der Einweihungszeremonie wird auch der aus Thailand stammende buddhistische Mönch Pra Maha Thongrattana teilnehmen, dessen Besuch in Loppiano im Jahr 1992 Ausschlag gebend war, für den Beginn eines fruchtbaren Dialogs zwischen den thailändischen Mönchen und der Fokolare-Bewegung.
Anlässlich des 40jährigen Jubiläums von Loppiano wurde dort auch mit dem Bau eines Unternehmens-Pools begonnen. Ähnliche Pools entstehen oder existieren bereits in Brasilien, Argentinien, USA, Portugal, Frankreich und Belgien. Sie verkörpern das Projekt der Gemeinschaftswirtschaft, an dem sich rund 270 Unternehmen in Italien und 800 auf der ganzen Welt inspirieren.
Die Fokolar-Bewegung ist eine Bewegung der geistlichen Erneuerung und wurde 1943 in Trient (Italien) von Chiara Lubich gegründet. Die Spiritualität der Einheit, an der sich die Bewegung inspiriert, gründet auf dem Evangelium. Heute hat die Fokolar-Bewegung Niederlassungen in 182 Ländern auf allen 5 Kontinenten und rund zwei Millionen Mitglieder und Freunde. Der Bewegung gehören Personen aller Kategorien, jeden Alters, jeder Rasse, Kultur, Berufung und Credo an, die sich gemeinsam darum bemühen, Spaltungen, Traumatas und Konflikte auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft zu überwinden und eine Einheit in der Menschheitsfamilie zu schaffen. Dabei werden vor allem vier Wege des Dialogs verfolgt: Innerhalb der Kirche, zwischen den Kirchen, zwischen den Religionen und zwischen allen Menschen guten Willens, unabhängig von der Religion. (SL) (Fidesdienst, 27/10/2004 - 46 Zeilen, 536 Worte)


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