EUROPA/ITALIEN - „ALS FRAUEN FÜR GEMEINSCHAFT UND DIALOG MIT MUSLIMEN IN AFRIKA UND IN NAHOST“: NEUE GENERALOBERIN DER MISSIONARINNEN UNSERER LIEBEN FRAU VON DEN APOSTELN IM GESPRÄCH MIT DEM FIDESIDIENST

Mittwoch, 2 Juli 2003

Rom (Fidesdienst) – „Wir glauben an den Dialog, an Beziehungen, an die Gemeinschaft. Wir leben mit armen und entrechteten Menschen zusammen und versuchen uns vor allem für die Förderung der Würde der Frau einzusetzen“, so Schwester Eileen Cumminis, die neu gewählte Generaloberin der Missionarinnen unserer Lieben Frau von den Aposteln im Gespräch mit dem Fidesdienst. Die Kongregation ist mit zahlreichen Schwesterngemeinschaften in Afrika und im Nahen Osten vertreten.
„Wir leben in Gegenden, wo Armut und Ausschluss, durch Krieg verursachte Gewalt und Ungerechtigkeit, Hungersnot und Arbeitslosigkeit an der Tagesordnung sind. Aus diesem Grund konzentriert sich unsere apostolische Tätigkeit vor allem auf das Bildungswesen und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wir kümmern uns insbesondere auch um Frauen in ländlichen Gebieten oder in den Randgebieten der großen Städte: dies Frauen sind Opfer verschiedener Formen der Sklaverei oder sie leben in Armut; doch oft engagieren sich diese Frauen auch um die Versöhnung in Ländern die von ethnischen und religiösen Konflikten erschüttert werden wobei sie oft mühsam die eigene Familie am Leben erhalten.“
Die Tätigkeit der Ordensschwestern ist nach Ansicht der Ordensoberin vor allem in muslimischen Ländern wichtig: „Unserer Präsenz kommt durch den Dialog im Alltag zum Ausdruck: wenn es ein gegenseitiges Kennenlernen mit muslimischen Gemeinschaften und dem Islam gibt, dann werden damit die Grundlagen für ein gemeinsames Handeln geschaffen. Dies geschieht nicht von einem Tag auf den anderen, doch es ist ein Schritt in die richtige Richtung und fördert das Verständnis und die Akzeptanz wischen Christen und Muslimen“.
Schwester Cummins erklärt: „Wir versuchen als ‚Frauen in Gemeinschaft’ zu leben. Je mehr wir vereint sind um so mehr werden wir Gottes Werke tun, sagte bereits unser Ordensgründer Pater Augustin Planque. Die Quelle unserer Gemeinschaft ist die Dreifaltigkeit: nur auf diese Weise können wir die Gemeinschaft bei unserer apostolischen Tätigkeit umsetzen und sie auch den Menschen vermitteln, denen wir bei unserer Arbeit begegnen. Unsere Berufung verlangt von uns, dass wir als Instrumente der Gemeinschaft in einer gespaltenen und geteilten Gesellschaft wirken, in der zahlreiche Konflikte herrschen, wie dies zum Beispiel in Algerien und Nigeria der Fall ist. Indem es uns gelingt, ein Zeugnis von der Einheit abzulegen werden unsere Gemeinschaften die tatsächliche Möglichkeit eines liebevollen, friedlichen und harmonischen Zusammenlebens unter Beweis stellen, in dem wir auch diejenigen akzeptieren, die anders sind.“
Wie die Ordensoberin berichtet, versuchen die Schwestern diesen Geist der Gemeinschaft in den Familien, in den Beziehungen zu Laien und zu ihren Nachbarn zu fördern, wo immer sie sich befinden: „Wir teilen in Afrika unseren Alltag mit Völkern, die unter Krieg und Hunger leiden. Auf diese Weise können wir auch in Ländern mit islamischer Mehrheit arbeiten, wie zum Beispiel in Algerien, Hier wurden 1994 zwei unserer Mitschwestern von Fundamentalisten ermordet, doch wir setzen unsere Mission im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen fort. Wir bleiben im Kontakt mit den Menschen und diese Art der Präsenz funktioniert: Wir werden von den Menschen in Nigeria, Algerien, Tansania und Ghana geliebt und respektiert. Das Problem ist der Fundamentalismus, doch wir Glauben an den Dialog, an Beziehungen und an die Gemeinschaft mit gemäßigten Muslimen.“
Die Kongregation der Schwestern von Unserer Lieben Frau von den Aposteln wurde 1976 in Frankreich von Pater Augustin Planque gegründet, der selbst erster Generalsuperior der Gesellschaft für die Afrikamission (SMA) war. Das Institut soll vor allem der Evangelisierung dienen, mit einem besonderen Augenmerk für den afrikanischen Kontinent, wo man sich vor allem um die Bildung von Kindern und Frauen und den Dialog mit dem Islam bemüht. Gegenwärtig gehören dem Orden 850 Schwestern aus 18 Ländern an. Neue Ordensmitglieder kommen vor allem aus Afrika: von 74 Schwestern, die in jüngster Zeit die zeitlichen Gelübde abgelegt haben sind 66 Afrikanerinnen.
Die Schwestern sind in insgesamt 7 englisch- und französischsprachigen Ländern in Westafrika tätig, darunter Nigeria und Ghana, und sind in Ostafrika in Tansania vertreten. Außerdem gibt es Ordensniederlassungen in Ägypten, Algerien und im Libanon sowie in Europa, Argentinien und Kanada. (PA) (Fidesdienst 2/7/2003 – 56 Zeilen, 666 Worte)


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