AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Mord an sieben Blauhelmen: Zivilisten fliehen aus dem Südwesten

Montag, 11 Juni 2012

Abidjan (Fidesdienst) – Viele Zivilisten fliehen aus den südwestlichen Landesteilen von Cote d’Ivoire, nachdem dort am 8. Juni bei einem Attentat sieben „Blauhelme“ der Mission der Vereinten Nationen in Cote d’Ivoire (ONUCI) ums Leben kamen. Bei dem Anschlag in der Nähe der Stadt Tai starben auch acht Zivilisten und ein Soldat der ivorschen Streitkräfte.
„Die Zeigungen berichten, dass die Anschläge angeblich von liberianischen Söldnern aus der Entourage des ehemaligen Präsidenten Gbagbo verübt worden sein sollen“, so einheimische Beobachter aus Kreisen der Ortskirche zum Fidesdienst. „Im Westen des Landes herrscht seit Ende des Bürgerkriegs (2002-2011) große Instabilität, da dort Söldner aktiv sind, die an der Grenze zu Liberia rekrutiert wurden“. In den Reihen dieser Milizen sollen auch Kindersoldaten kämpfen.
Im April 2011 wurde Gbagbo gestürzt und von den UN-Truppen festgenommen, nachdem es zuvor einen langen Streit mit dem derzeitigen Präsidenten Ouattara im Hinblick auf die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl gegeben hatte.
Zu der angeblichen Verwicklung Ghanas im Hinblick auf die Versorgung der Milizen, die im Westen des Landes agieren, von denen der britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet, sagt der Beobachter: „Solche Nachrichten sind schwer nachprüfbar. Ich erinnere mich, dass bereits während des Konflikts zwischen dem heutigen Präsidenten Quattara und Gbagbo behauptet wurde, dass Ghana Letzteren unterstützte, um das Land zu destabilisieren und ausländische Investoren abzuziehen. Doch dies sind nur Gerüchte, die bis heute nicht bestätigt wurden“. (LM) (Fidesdienst, 11/06/2012)


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