OZEANIEN/AUSTRALIEN - Gleichberechtigung, Bekämpfung der Armut und der sozialen Ausgrenzung gehören zu den Zielen, für die sich Katholiken in Australien einsetzen

Mittwoch, 27 Oktober 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Bildung, Gesundheitswesen, Sozialleistungen und Fortschritt für alle und Gleichberechtigung für die Bürger in allen Landesteilen forderte der Leiter des Büros für Soziale Dienste der australischen Jesuitenprovinz, Pater Peter Norden SJ, anlässlich der „Nationalen Woche gegen die Armut“, die vor kurzem in Australien stattfand.
In einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, betont Pater Norden, dass die Armut in einigen Teilen Australiens zunehme: „In den ländlichen Gebieten in der Region Vittoria verschlechtert sich die Situation und die Menschen leiden zunehmend unter Armut“, so der Jesuitenpater wörtlich. Wie aus einer von den Jesuiten in verschiedenen Teilen Australiens durchgeführten Untersuchung hervorgeht, stoßen die Menschen in verschiedenen Teilen des Landes auf Schwierigkeiten, Hindernisse und Benachteiligung. „Wenn man diesen Menschen nicht hilft, dann droht ihnen die soziale Ausgrenzung. Deshalb ist ein Eingreifen der Bürger und der Politik notwendig.“, so Pater Norden.
Der Jesuit erklärt weiter: „Die gesellschaftliche Ausgrenzung führt zu Entfremdung und Kriminalität. Auf diese Weise wird auch der Missbrauch von Jugendlichen zunehmen und die Selbstmordrate unter Jugendlichen steigen. Kleinkriminalität und Verbrechen werden sich ausweiten.“
Nach Ansicht des Jesuitenpaters verfügen die benachteiligen Bevölkerungsteile über Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, wenn man für sie die notwendigen Voraussetzungen dafür schafft: „Gleichberechtigung bei der Entwicklung ist ein grundlegendes Kennzeichen der Demokratie. Das Schicksal einer Person darf nicht davon abhängen in welchem Postleitzahlenbereich sie lebt: Wenn dies der Fall ist, dann müssen die Spielregeln neu überdacht werden“.
Von Armut und Ausgrenzung sind in Australien vor allem einheimische Minderheiten betroffen. In einigen Gebieten sind 45% der Aborigens arbeitslos. Familien laufen in diesen Regionen im Vergleich zu anderen Bevölkerungsteilen 20mal mehr Gefahr obdachlos zu werden.
Anlässlich der jüngsten Wahlen hatten Vertreter der Katholischen Kirche ebenfalls auf das Problem der sozialen Ungerechtigkeit hingewiesen. Bischof Christopher Sanders von Broome, der die „Kommission für Frieden und soziale Gerechtigkeit“ leitet erinnerte in diesem Zusammenhang an die Bedürfnisse armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen und forderte Transparenz und Intervention in entscheidenden gesellschaftlichen Bereichen: Bildung, Gesundheitswesen, Familie und Umwelt. (PA) (Fidesdienst, 27/10/2004 - 34 Zeilen, 339 Worte)


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