AMERIKA/HONDURAS - Zwangsausweisung von Migranten: ein menschliches Drama für die Rückkehrer

Dienstag, 29 Mai 2012

Toncontin (Fidesdienst) – „Armut, soziale Probleme und Gewalt führen dazu, dass viele unserer Mitbürger ihre Heimat verlassen und sich auf einen gefährlichen und leidvollen Weg begeben“, so Schwester Valdete Wilemann vom Zentrum für heimkehrende Auswanderer (CAMR) in der Nähe des Flughafens von Toncontin (Honduras) zum Drama vieler Menschen, die auf ein besseres Leben im Ausland hoffen und dann wieder in ihre Heimat zurückgeführt werden.
Die Ordensfrau erinnert daran, dass die Zahl der Zwangsausweisungen im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen ist: „Wir mussten einen Anstieg um 10,46% bei den Auswanderern registrieren, die mit dem Flugzeug in ihre Heimat zurücktransportiert werden. Dies sind ungefähr 2.500 mehr als im vergangenen Jahr.“
Wie Schwester Valdete betont, fliehen viele Menschen vor Korruption und Erpressung in Honduras und gelangen dabei in die Hände von Schlepperbanden, die in Guatemala und Mexiko tätig sind. Diese beiden Länder sind für Auswanderer aus Honduras Transitländer auf dem Weg in die Vereinigten Staaten.
Unterdessen suchen 1.500 Familien aus Honduras nach „vermissten Angehörigen“, die sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten gemacht hatten.
Schwester Valdete ist Mitglied der Scalabrini Missionsschwestern, die in Honduras insbesondere im Bereich der Pastoral unter Migranten tätig sind. Die Kongregation besitzt drei Häuser für zurückkehrende Migranten. (CE) (Fidesdienst, 29/05/2012)


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