ASIEN/MALAYSIA - „Malaiischer Frühling“: Katholiken nehmen an Bürgerprotesten teil

Samstag, 28 April 2012

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – In Malaysia fordern Bürger bei öffentlichen Protestkundgebungen erneut „Transparenz und Reformen“. An einer Kundgebung, die am heutigen 28. April in der Hauptstadt Kuala Lumpur stattfand, nahmen zehntausende Aktivisten teil, die sich der „Bersih“-Bewegung anschließen (25.000 nach Angaben der Polizei, 80.000 nach Angaben der Veranstalter. Die malaiische Polizei setzte Tränengas und uns Wasserkanonen gegen die Demonstranten ein und nahm 20 Kundgebungsteilnehmer fest. Nach Angaben der Behörden hatten die Demonstranten keine Genehmigung für eine Versammlung auf dem historischen „Merdeka Square“.
Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen hatte das malaiische Parlament in den vergangenen Wochen eine Reihe von Reformen verabschiedet, wobei jedoch nach Ansicht der Protestbewegung das Hauptproblem ungelöst bleibt: der Wahlbetrug aufgrund dessen die „Barisan Nasional“ Partei auch nach der Unabhängigkeit weiter an der Macht bleiben konnte. Nach Ansicht der Aktivsten ist die Wahlkommission nicht Unabhängig und die Wahllisten sind vermutlich gefälscht.
Zu den Gründern der „Berish“-Bewegung gehört der katholische Edmund Bon und die Bewegung wird von der hinduistischen Anwältin Ambiga Seenevasan geleitet, die für ihr Engagement für den Menschenrechtsschutz bekannt ist. Die Bewegung hatte bereits im Juli 2011 zu Protestkundgebungen und öffentlichen Initiativen aufgefordert, die parallel zum „arabischen Frühling“ als „orientalischer Frühling“ bezeichnet wurden. Heute fordert die Bewegung mehr Transparenz bei den Wahlen und die Entsendung von internationalen Wahlbeobachtern.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, nahmen an der Demonstration auch zahlreiche Katholiken teil, von denen tausende auch aus der Umgebung nach Kuala Lumpur gekommen waren. Christliche Jugendliche betonten zur Kritik am aktiven Engagement der Christen in der Politik: „Sie denken, dass die Kirche sich mehr um Erneuerung im Leben der Menschen kümmern sollte. Doch es besteht der Wunsch danach, einen aktiven Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten und auf soziale Probleme und Probleme im Bereich der Justiz und der Bildung hinzuweisen. Malaiische Christen möchten deshalb auch in größerem Maß teilnehmen, damit christliche Werte im öffentlichen Leben verbreitet werden“. (PA) (Fidesdienst, 28/04/2012)


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