AFRIKA/SUDAN - Khartum ergreift Maßnahmen zur Finanzierung des Krieges: China will zwischen Juba und Khartum vermitteln

Donnerstag, 26 April 2012

Khartum (Fidesdienst) – Die sudanesische Regierung verabschiedet Sparmaßnahmen im Hinblick auf die Finanzierung von weiteren Kriegshandlungen gegen den Südsudan. Die Behörden in Khartum wiesen die Verwaltung an, den Konsum von Treibstoff zu reduzieren, damit dieser für die Armee bereitgestellt werden kann. Beamte sollen zwei Tagesgehälter an die Armee abgeben und die Verwaltung und staatliche Unternehmen sollen einen Teil ihres Budgets für kriegerische Anstrengungen zur Verfügung stellen.
Sudan und Südsudan kämpfen seit Wochen um die Kontrolle der ölreichen Region Heilig, die nach heftigen Gefechten vom Sudan zurückerobert wurde. Derzeit scheint es keine weiteren Angriffe der sudanesischen Luftwaffe gegen den südsudanesischen Staat Unity zu geben. Unterdessen haben die Behörden in Juba im Zeichen der Entspannung 14 Soldaten aus Khartum aus der Haft entlassen.
Der südsudanesische Staatspräsident Selva Kiir kehrt indes vorzeitig von seinem Besuch in China zurück. China gehört zu den Ländern, die am meisten Erdöl aus dem Südsudan kaufen. Das Erdöl aus dem Südsudan muss jedoch über den Sudan exportiert werden. Deshalb hat die Regierung in Peking Interesse an einer Aussöhnung zwischen den beiden Ländern, damit die Öllieferungen nach China auch zukünftig stattfinden können. Der Südsudan versucht Gelder für den Bau einer Pipeline in Richtung Kenia zu beschaffen, durch die die Nutzung von Ölleitungen im Sudan vermieden werden könnte. China scheint unterdessen ein solches Projekt bisher nicht unterstützen zu wollen. Peking will vielmehr zwischen Juba und Khartum vermitteln. (LM) (Fidesdienst, 26/04/2012)


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