AFRIKA/SÜDSUDAN - Sudan und Südsudan mobilisieren die eigene Bevölkerung: „Nur ein internationales Eingreifen kann den Krieg verhindern“, so Kirchenvertreter

Mittwoch, 18 April 2012

Juba (Fidesdienst) – „Südsudan und Sudan rühren die Kriegstrommeln. Wir befinden uns auf dem Weg zum Krieg, sollte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die beiden Länder nicht aufhalten“, so ein Beobachter aus Krisen der Kirche in Malakal im Südsudan zum Fidesdienst. Die Spannungen zwischen den Beiden Ländern wachsen, nachdem südsudanesische Truppen die Erdölregion Heglig besetzt haben und Flugzeuge der sudanesischen Luftwaffe Ziele im Südsudan anfliegen.
„In Malakal und in anderen Städten des Südsudan kam es zu Kundgebungen der Anhänger der SPLA, bei der die Teilnehmer die Besetzung von Heglig begrüßten“, so der Beobachter. „Die Bevölkerung scheint geeint und kompakt hinter der Regierung zu stehen: in Fast allen Städten des Südsudan wurden Briefe an die Vertreter der UN-Mission im Sudan geschrieben, in denen die Autoren gegen den Vorschlag protestierten, dass der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir zum Rückzug der Truppen aus Heglig bewegen sollte“.
„es ist keine Kritik an der Besetzung von Heglig zu hören, doch es sollte auch dran erinnert werden, dass im Südsudan ein autark regierendes Regime an der Macht ist und diejenigen, die die Politik offen kritisieren ein gewisses Risiko eingehen. Auch das Regime im Khartum ist unterdrückerisch und mobilisiert die eigene Bevölkerung im Hinblick auf einen offenen Konflikt mit dem Südsudan. Nur ein Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft kann einen Krieg verhindern“, so der Beobachter abschließend.
Die Regierung der Vereinigten Staaten entsandte unterdessen einen Beobachter, der zur Überwindung der Spannungen beitragen soll und die Afrikanischen Union appelliert an Juba und Khartum mit der Bitte um den Rückzug der eigenen Truppen aus Abyei. (LM) (Fidesdienst, 18/04/2012)


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