ASIEN/OSTTIMOR - Nach Präsidentschaftswahl gehören Bildung und Entwicklung weiterhin zu den größten Herausforderungen

Dienstag, 17 April 2012

Dili (Fidesdienst) – Die Republik Osttimor ist das jüngste Land in Asien und hat nun einen neuen Präsidenten: er heißt Taur Matan Ruak und ist ehemaliger Anführer der Guerilla. Nach ersten Angaben der Wahlkommission hat er 60% der Stimmen erhalten. Die offiziellen Ergebnisse werden für morgen erwartet. Bei der Stichwahl standen sich nach einem ersten Wahlgang am 17. März Matan Ruak und Francisco Guterres gegenüber und die Auszählung der Stimmen fand in einem „Klima der Transparenz und der Ruhe, ohne Spannungen und Gewalt statt. Die Situation im Land ist stabile und dies ist ein gutes Signal für die Zukunft des Landes“, so der Jesuitenpater Bernard Hyacinth Arputhasamy (SJ), der das Büro des „Jesuit Refugee Service“ für Asien und den Pazifik leitet, zum Fidesdienst. „Der Präsident hat keine Machtbefugnisse und erst bei den kommenden Parlamentswahlen im Juli und September werden Entscheidungen fallen, die die Politik betreffen“.
Zu den Herausforderungen, mit denen sich Osttimor konfrontiert sieht, sagt P. Arputhasamy: „Wir hoffen, dass eine gute Regierungsführung zum Fortschritt in Bereichen wie Bildung, Lebensmittelsicherheit, Infrastrukturen und Wohlstand führt. Die Armuts- und Arbeitslosenrate in Osttimor ist sehr hoch: es sind dringend kurzfristige und langfristige Maßnahmen notwendig, die den Lebensstandard der Menschen verbessern“.
Osttimor feiert dieses Jahr das 10jährige Jubiläum der eigenen Unabhängigkeit von Indonesien im Jahr 2002. Im kommenden Jahr werden die Friedenseinheiten der UNO das Land nach einer sechsjährigen Mission verlassen. Die Blauhelme der Vereinten Nationen kamen erstmals 2006 nach Auseinandersetzungen und Unruhen ins Land, bei denen sich ehemaligen Soldaten aus den verschiedenen Fraktionen gegenüberstanden.
Osttimor gehört zu den wenigen asiatischen Staaten mit katholischer Mehrheit. Die Kirche hat stets den eigenen Willen zum Beitrag zum Wachstum und zur Entwicklung des Landes bekräftigt. Die Jesuiten sind in Osttimor vor allem im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig und leiten eine Pfarrei. Im kommenden Jahr ist die Eröffnung einer weiterführenden Schule geplant. (PA) (Fidesdienst, 17/04/2012)


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