ASIEN/NORDKOREA - „Tag der Sonne“ im Schatten der Menschenrechtsverstöße

Samstag, 14 April 2012

Seoul (Fidesdienst) - Wenige Tage vor dem «Day of the Sun», dem offiziellen Feiertag zum hundertsten Geburtstag des Staatsgründers Kim Il-sung, macht Amnesty International auf die katastrophale Menschenrechtslage in Nordkorea aufmerksam. Die nordkoreanische Regierung bekräftig, dass „das Land an diesem Tag zu einer starke und reiche Nation wird“. In Wirklichkeit „hoffen die Bürger umsonst darauf“, so Rajiv Narayan von „Amnesty International in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt.

Fast eine Million Nordkoreaner starben durch die Hungersnot, die seit Ende der 90er Jahre im Land herrscht und auch heuten noch leiden zwei Millionen Menschen unter den Folgen der anhaltenden Lebensmittelknappheit. Außerdem so das internationale Netzwerk „Koalition gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nordkorea“ werden Hunderttausende Menschen, die als Oppositionelle gelten in den Straflagern des Landes festgehalten, darunter auch das Lager für politische Gefangene „Yodok“.

„Damit Nordkorea zu einem starken und reichen Land werden kann“, so der Mitarbeiter von Amnesty International, „müsste das neue Staatsoberhaupt Kim Jong-Un die Unterdrückung beenden, die die Geschichte des Land seit Jahrzehnten kennzeichnet und Maßnahmen ergreifen, die die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten garantieren“. „Unterdessen sind in den Straflagern Männer, Frauen und Kinder, oft ganze Familien, dazu verdammt, den Rest ihres Lebens unter menschenunwürdigen Bedingungen zu fristen: Zwangsarbeit, Mangelernährung, Folter, sexuelle Belästigung und auch Hinrichtungen sind das Schicksal“
Allein in Yodok werden zurzeit etwa 50‘000 Personen festgehalten, denen nie ein Prozess gemacht wurde oder die aufgrund unfairer Prozesse verurteilt wurden. Insgesamt werden nach Schätzungen 200.000 Häftlinge in solchen Straflagern festgehalten. Unter ihnen befinden sich auch Christen, die wegen ihres Glaubens inhaftiert wurden. «In den Gefangenenlagern vegetieren Hunderttausende unter unvorstellbaren und unmenschlichen Bedingungen. Unsichtbar für den Rest der Welt existieren in Nordkorea Orte, an denen praktisch das gesamte Spektrum des Menschenrechtsschutzes ignoriert wird», sagt Rajiv Narayan, Nordkorea-Experte von Amnesty International. Die koreanischen Behörden leugnen die Existenz der Straflager für politische Gefangene. (PA) (Fidesdienst, 14/04/2012)


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