AMERIKA/EL SALVADOR - Protestaktion: Kathedrale auch während der Karwoche besetzt, Verhandlungen wurden während der „Osterferien“ unterbrochen

Dienstag, 3 April 2012

San Salvador (Fidesdienst) – Wie Erzbischof José Escobar Alas von San Salvador mit Bedauern feststellt, ist die Kathedrale der Landeshauptstadt nunmehr seit bereits drei Monaten besetzt, was die religiösen Aktivitäten in dem Gotteshaus behindert. „Vor allem mit Blick auf die Karwoche bedauern wir, dass die Kathedrale immer noch besetzt ist. Deshalb bitten wir noch einmal alle Menschen, die sich im Inneren der Kirche aufhalten, diese Aktion zu abzubrechen, denn sie verstößt gegen die Ehre Gottes und das Recht der Menschen auf dessen Anbetung in seinem Tempel“, so der Erzbischof im Gespräch mit der Presse.
Es handle sich auch um einen Verstoß gegen die Kultusfreiheit, die der Artikel 25 der Verfassung garantiere, so der Erzbischof. Unterdessen erklärten die Demonstranten, dass sie zu Verhandlungen bereit seien und die Kathedrale eventuell verlassen würden. Die Proteste würden vor allem fortgesetzt, weil die Verhandlungen während der Osterferien unterbrochen wurden, so Camilo Artiga stellvertretend für die Aktionsteilnehmer. „Die Regierung der Republik und der Erzbischof wissen um unseren guten Willen, wenn es um die Fortsetzung der Verhandlungen geht, doch eine solche Fortsetzung war nicht möglich, weil die Regierung im Urlaub ist“, so Artiga.
Die ehemaligen Guerillakämpfer besetzen die Kathedrale seit Anfang Januar und teilen mit, dass sie ihre Aktion so lange nicht abbrechen werden, bis eine Kommission eingerichtet wird, die mit der Regierung verhandelt. Sie fordern als Veteranen eine Wiedereingliederung in die Polizei, die Wiederaufnahme ihres Vertreters in das Parlament und die Anerkennung ihrer Gewerkschaft. (vgl. Fidesdienst vom 16/01/2012). Ihren guten Willen hätten sie, so die Demonstranten, unter Beweis gestellt, als sie das Gotteshaus öffneten, damit die Gläubigen den ehemaligen Erzbischof Romero am Jahrestag seiner Ermordung an dessen Grab in der Kathedrale ehren konnten. „Es hängt alles von der Regierung ab, und wenn wir uns einigen, dann werden die Gläubigen schon morgen hier wieder ihre Gottesdienste feiern können“, so Artiga. (CE) (Fidesdienst, 03/04/2012)


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