AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Wir brauchen Hilfe beim Wiederaufbau und für Mitarbeiter von Hilfswerken ist der Aufenthalt im Land nicht gefährlich“

Donnerstag, 22 März 2012

Tripolis (Fidesdienst) – „Ich bedauere sehr, dass die Situation in Libyen oft negativ dargestellt wird. Ich treffen hier viele Menschen, die positiv denken und zuversichtlich sind, was die Zukunft ihres Landes anbelangt“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst.
„Wir müssen deshalb auch positive Nachrichten verbreiten, damit sowohl die Libyer, als auch Menschen im Ausland Mut fassen und in das Land kommen, um hier am Aufbau mitzuarbeiten“ so Bischof Martinelli weiter. „Es wollten zum Beispiel Mitarbeiter der Caritas nach Libyen kommen und sich hier ein Bild von den Bedürfnissen machen, doch man riet ihnen davon ab, in das Land zu kommen. Ich frage mich weshalb, denn es sind hier auch problemlos Mitarbeiter von Unternehmen, wie ENI und AGIP tätig. Weshalb sollte man Caritas-Mitarbeitern davon abraten, das Land zu besuchen“, fragt sich der Apostolische Vikar von Tripolis.
„Die Einladung gilt natürlich nicht für Touristen, doch für Sozialarbeiter und Helfer ist ein Aufenthalt hier durchaus möglich“, so der Kirchenvertreter weiter. „Hier in Tripolis und Umgebung“, so Bischof Martinelli weiter, „ist die Situation im Allgemeinen ruhig und friedlich. Bischof Martinelli beschreibt Beispiele aus dem Alltag, die zeigen, dass das Land zur Normalität zurückkehrt: „Gestern haben die Kinder in den Schulen den Muttertag gefeiert (der in arabischen Ländern am Frühlingsanfang stattfindet). In den vergangenen Tagen fanden in Tripolis lokale Wahlen statt“. Im Hinblick auf die Waffen, die sich noch im Besitz der Milizen befinden erklärt Bischof Martinelli: „Die Behörden in Tripolis tun ihr Möglichstes dafür, dass diese Waffen abgegeben werden. Es wird noch einige Zeit dauern, aber man bemüht sich darum“. „Ich würde mich freuen, wenn Libyen in der Öffentlichkeit nicht mehr nur mit Terrorismus und Instabilität in Verbindung gebracht würde. Wir brauchen Hilfe beim Wiederaufbau des neuen Libyen“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 22/03/2012)


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