ASIEN/SYRIEN - Beobachter beklagen Menschenrechtsverstöße der Opposition und „ethnische Säuberung“ in Homs während Jesuiten humanitäre Hilfe leisten

Mittwoch, 21 März 2012

Damaskus (Fidesdienst) – In einem gestern veröffentlichten Bericht prangert die Nichtregierungsorganisation „Human Rights Watch“ Gewalt, Missbrauch und Folter seitens der Opposition in Homs an und die syrisch orthodoxe Kirche, der rund 60% der Christen in Syrien angehören beklagt in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, eine „ethnische Säuberung unter den Christen“ seitens einiger Mitgleider der mit Al Quaida in Verbindung stehenden so genannten „Faruq-Brigaden“ in Homs. Dort wurden und werden Christen gezielt von zu den Aufständischen gehörenden Milizen aus ihren Häusern vertrieben und anschließend ihre Besitztümer “konfisziert“ Christen in Homs werden in ihren Häusern aufgesucht und dazu aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Die Stadtviertel Hamidiya und Bustan el-Diwan seien bereits “christenrein” und die Stadt Homs derzeit zu über 90 % von seiner nicht ganz geringen, christlichen Bevölkerung “befreit”. Der "Faruque-Brigade", so Beobachter, gehören bewaffnete Elemente verschiedener wahabitischer Gruppen undSöldner aus Libyen und dem Irak an.
Der Apostolische Vikar von Aleppo, Bischof Giuseppe Nazzaro betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir haben keine direkten Quellen, die dies bestätigen, doch man kann sagen, dass solche Berichte das allgemeine Schweigen, das von der Weltpresse gefördert wurde, durchbrechen. In Syrien gibt es auch viele islamistische Terrorbewegungen, die sich einen Weg bahnen“. Der Vikar berichtet von jüngsten Episoden: „Am vergangenen Sonntag explodierte in Aleppo eine Autobombe in der Nähe der Schule der Franziskaner. Wie durch ein Wunder konnte ein Blutbad unter den Kindern verhindert werden: der Pater, der für den Unterricht im Katechesezentrum „Buenaventura“ verantwortlich war, hatte die Gefahr erahnt und die Kinder 15 Minuten früher aus dem Unterricht entlassen. Weitere Sprengsätze explodierten in Damaskus: dies sind schlechte Signale für die christlichen Minderheiten“. Zu den Perspektiven sagt der Vikar: „Ich bin zuversichtlich, was einer Rückkehr zum Frieden anbelangt: wir Christen beten unermüdlich dafür“.
Unterdessen berichten Beobachter aus Homs vom heldenhaften Zeugnis der Jesuiten, die dort unter der Bevölkerung humanitäre Hilfe leisten und versuchen ihre Mission als „Brückenbauer“ zu erfüllen. Die Ordensleute bitten die beteiligten Parteien um Toleranz, kulturellen und religiösen Pluralismus und Dialog und Gewaltlosigkeit sowie die Achtung der Menschenwürde. Die Jesuiten widmen sich in Syrien vor allem der Jugend- und Flüchtlingsarbeit und setzen sich für den interreligiösen Dialog und die Entwicklung der ländlichen Gebiete ein. (PA) (Fidesdienst, 21/03/2012)


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