AMERIKA/KUBA - Erzdiözese Havanna: „Kirchen dürfen nicht in politische Schützengräben verwandelt werden“

Donnerstag, 15 März 2012

Havanna (Fidesdienst) – Die Erzdiözese Havanna äußert sich in einer Verlautbarung zur Besetzung der Kirche „Nuestra Senora de la Caridad“ im Zentrum der kubanischen Hauptstadt. Insgesamt 13 Demonstranten hatten in dem Gotteshaus übernachtet.
„Kirchen dürfen nicht in politische Schützengräben verwandelt werden“, heißt es in der Verlautbarung, „Andere Demonstranten wurden zur Besetzung von Kirchen aufgerufen, haben sich jedoch geweigert, dies zu tun, weil sie dies als respektlos gegenüber der Kirche betrachten“.
In einem Schreiben an den Pfarrer der besetzten Kirche, Roberto Betancourt, nennen die Demonstranten ihre Beweggründe: sie fordern, dass der Papst im Hinblick auf die Umsetzung von Reformen Druck auf das Regime ausübt. Die Demonstranten wollen die Kirche erst wieder verlassen, nachdem sie eine entsprechende Zusage von den kirchlichen Behörden erhalten.
Der Kanzler der Erzdiözese Havanna, Ramon Suarez Procari, begab sich noch am Abend des 13. März zu der besetzten Kirche, um dort mit den Demonstranten zu sprechen und versicherte ihnen, man werde „die Botschaft weiterleiten“. Dabei forderte er sie auch auf, das Gotteshaus zu verlassen, was die Demonstranten jedoch nicht taten.
Es handle sich „um eine geplante Strategie, die darauf abzielt, in verschiedenen Teilen der Insel im Hinblick auf den bevorstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. Unruhe zu stiften“, heißt es in der Verlautbarung. Die Kirche schenke zwar allen Gehör, könne aber „Aktionen nicht akzeptieren, die dem Wesen der eigenen Sendung widerprechen oder die Freiheit der Kirchenbesucher einschränken“, so die Erzdiözese Havanna. „Niemand hat das Recht, die feierliche Vorfreude der kubanischen Gläubigen und vieler Bürger des Landes zu stören, die den Besuch von Papst Benedikt XVI. hoffnungsvoll erwarten“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (CE) (Fidesdienst, 15/03/2012)


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