AFRIKA - „Tripolis-Plan“: mehr Sicherheit in Nordafrika und in der Sahara-Region

Dienstag, 13 März 2012

Tripolis (Fidesdienst) – Am gestrigen 12. März trafen sich in Tripolis (Libyen) eine die Innenminister von neun nordafrikanischen Ländern und der Sahel-Sahara-Region (Libyen, Ägypten, Algerien, Tschad, Niger, Mali, Maretanien. Marokko und Sudan) zu wichtigen Gesprächen, bei denen gemeinsame Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit an den Grenzen vereinbart werden sollten. Am Rande der Versammlung wunder der so genannte „Tripolis-Plan“ veröffentlicht, der neben dem Austausch von Informationen zwischen den Teilnehmerländern auch wirtschaftliche Zuschüsse für Städte entlang der Grenze vorsieht, um damit der Entstehung eines Schwarzmarkts in den Grenzgebieten vorzubeugen. „Sicherheitsmaßnahmen allen reichen nicht aus, um unsere Grenzen sicher zu machen. Wir müssen die Ressourcen der Stadt in den Grenzgebieten fördern und aufstocken“, so der libysche Premierminister, Abdurrahim El-Keib.
Nach dem Sturz des Regimes Gaddafi in Libyen wurden dessen Waffenarsenale größtenteils geplündert. Die Waffen wurden in verschiedenen Ländern auf dem Schwarzmarkt verkauft: von Mali (wo es zu einer Wiederaufflammen des Krieges der Tuareg kam) bis Nigeria (wie Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abuja im Gespräch mit dem Fidesdienst betonte). Im Südwesten wurden die Arsenale der Al-Quaida des Islamischen Maghreb beliefert und im Osten sollen sie auch im Gaza-Streifen im Umlauf sein.
Hinzu kommen Menschenhandel und Drogengeschäfte. Wie die ägyptische Tageszeigung „Al-Wafd“ berichtet, die der Nachrichtendienst Adnkronos/Aki zitiert, gelangen über den El-Salloum-Pass an der Grenze zu Libyen große Mengen an Drogen nach Ägypten. Experten der ägyptischen Polizei weisen darauf hin, dass für den Drogenimport nach Ägypten insbesondere drei Kanäle benutzt werden, wobei der El-Salloum-Pass der wichtigste ist. „Über die Berge der Region“, so die Experten, „finden die größten Drogentransporte statt“. Ägypten hat sich nach Ansicht der Experten zu einem „wichtigen Umschlagsplatz des Drogenhandels im Nahen Osten entwickelt“.
Im Vorfeld des Treffens in Tripolis hatte ein Vertreter der US-amerikanischen Sicherheitsdienste, Michael G. Vickers, den algerischen Außenminister zu einem Gespräch über die Sicherheitslage in der Region getroffen. Vickers gehört weltweit zu den wichtigsten Sicherheitsexperten und spielte unter anderem eine Schlüsselrolle bei den US-amerikanischen Operationen in Afghanistan in den 80er Jahren. (LM) (Fidesdienst, 13/03/2012)


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