VATIKAN - Generalaudienz: „Blindheit schlägt den Menschen, der meint, sich das Leben erkaufen zu können“

Mittwoch, 20 Oktober 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz kommentierte Papst Johannes Paul II. am heutigen Mittwoch in seiner Katechese zur Vesperliturgie den ersten Teil des Psalms 49 „Die Vergänglichkeit des Menschen“.
Die eigentliche Botschaft des Psalms lässt sich in einer Art Sprichwort zusammenfassen: „Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht, er gleicht dem Vie das verstummt“. Mit anderen Worten heißt dies, wie es der Papst darlegte: „Großer Reichtum ist kein Vorteil, im Gegenteil! Besser ist es arm zu sein aber vereint mit Gott … Blindheit schlägt den Menschen, der meint, sich das Leben erkaufen zu können“. „Mit diesem Thema befassen sich jedoch alle Kulturen und alle geistlichen Strömungen und im Wesentlichen wird es von Jesus endgültig zusammengefasst, wenn er sagt: ‚Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. (Lk 12,15)“.
Im ersten Teil des Psalms wird hauptsächlich die Illusion des Reichen beschrieben, der meint, sich das Leben „erkaufen“ zu können, doch „wie groß die Summe auch sein mag, die er zu zahlen bereit ist, sein letztes Schicksal bleibt doch unumgänglich. Er wird sich wie alle anderen Frauen und Männer, ob reich oder arm, ob gebildet oder dumm, auf sein Grab zu bewegen müssen, wie die dies auch allen Mächtigen geschah, wird er das von ihm so sehr geliebt Gold und die von ihm so sehr geliebten materiellen Güter auf Erden hinterlassen müssen“.
„Jesus wird seinen Zuhörern folgende beunruhigende Frage stellen: ‚Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüsst?’. Kein Handel ist möglich, denn das Leben ist ein Geschenk Gottes, denn ‚in seiner Hand ruht die Seele allen Lebens und jeden Menschenleibes Geist’ (Ijob 12,10)“. (SL) (Fidesdienst, 20/10/2004 - 24 Zeilen, 304 Worte)


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