MISSIONSGEBETSMEINUNG - „Dass der Heilige Geist all jenen Standhaftigkeit schenkt, die vor allem in Asien im Namen Christ diskriminiert, verfolgt und zum Tode verurteilt werden“ - Kommentar zur Missionsgebetsmeinung für den Monat März 2012

Dienstag, 28 Februar 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Wie aus einem Bericht des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ zum Jahr 2010 hervorgeht, kommt es zu religiöser Verfolgung von Katholiken vor allem in China, Indien, Mindanao (Philippinen) und Indonesien, um nur einige Beispiele für asiatische Länder zu nennen. In Nordkorea, kann es, wenn man dabei „entdeckt“ wird, wie man an einem Gottesdienst außerhalb der einzigen dafür vorgesehenen Kirche teilnimmt, zu einer Haftstrafe oder im schlimmsten Fall zu Folter und Todesstrafe kommen. Es ist nicht falsch, wenn man sagt, dass die Verfolgung die Schmiede ist, in der wahre Christen geformt werden. In weiten Teilen des Westens und in Ländern mit christlicher Tradition leben viele Glaubende einen bequemen Glauben, der von einer in diesem Umfeld vorherrschenden Schwäche gekennzeichnet ist, während verfolgte Christen leuchten, wie Sterne am nächtlichen Himmel.
Sie mussten sich notwendigerweise radikal für Christus entscheiden und dessen Evangelium mit allen seinen Anforderungen konkret umsetzen. Viele mussten Haft, den Verlust des Arbeitsplatzes, die Verweigerung von Bildungsmöglichkeiten oder sogar physische Gewalt und Tod erleiden. Ihr Glaube ist kein soziologischer oder gewohnheitsmäßiger Glaube, sondern es handelt sich um einen tiefen, engagierten Glauben, der auch Widrigkeiten standhält.
Diese unsere Brüder und Schwestern sind für uns Ansporn, unsere Bequemlichkeit zu überwinden. Ihr Leiden für den Glauben führt dazu, dass wir uns fragen müssen: Was habe ich für Jesus Christus riskiert? Was wäre ich bereit, für ihn zu erleiden? Dies sind ernsthafte Fragen, die uns dazu zwingen unser Gewissen im Hinblick auf die Christusnachfolge zu prüfen. Nicht selten müssten wir uns dann schämen für unsere mangelnde Großherzigkeit und unser ständiges Klagen über kleine Schwierigkeiten, mit denen wir uns manchmal konfrontiert sehen.
In seinem „Brief an die Bischöfe; die Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der katholischen Kirche in der Volksrepublik China" vom 27. Mai 2007, schreibt Papst Benedikt XVI.: „Viele Mitglieder des chinesischen Episkopats, die in den letzten Jahrzehnten die Kirche geleitet haben, gaben – und geben – den eigenen Gemeinden und der Universalkirche ein leuchtendes Zeugnis. …Man kann in der Tat nicht vergessen, daß viele von ihnen Verfolgung erlitten haben und in der Ausübung ihres Amtes behindert wurden und daß einige von ihnen die Kirche mit dem Vergießen des eigenen Blutes fruchtbar gemacht haben“ (vgl. Nr. 8).
Wenn Katholiken, die in Ländern leben, in denen sie Religionsfreiheit genießen, Orte besuchen, an denen unsere Brüder und Schwestern verfolgt werden, dann fragen sie diese: „Was können wir für euch tun?“ und erhalten immer wieder dieselbe Antwort: „Betet für uns!“. Das Mindeste, was für unsere wegen ihres Glaubens verfolgten Brüder und Schwestern tun können ist dafür zu beten, dass der Heilige Geist sie mit seiner Kraft stärke, die aus der Schwäche Christi am Kreuz entsteht, aus der Liebe, die die Sünde und die Welt besiegt hat. Diesbezüglich erhalten auch die Worte Jesu eine besondere Bedeutung, der sagt: „Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ (Joh 15,20).
In diesem Monat beten wir zum Herrn dafür, dass er den um der Gerechtigkeit willen Verfolgten beistehe. Jesus hat seinen Aposteln, bevor er sie als Missionare aussandte, den Geist der Seligpreisungen mit auf den Weg gegeben: er ist geprägt von Armut, Milde, Bereitschaft zu Leiden und Verfolgung, Wunsch nach Gerechtigkeit und Frieden und von der Liebe. Wenn sie danach leben und ihren Feinden vergeben, dann zeugen die verfolgten Christen davon, dass das Reich Gottes bereits gegenwärtig ist. (Fidesdienst, 28/02/2012)


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