ASIEN/HEILIGES LAND - Appell des Kustos im Heiligen Land für Syrien: Betroffen sind vor allem die schwächsten Bevölkerungsteile

Freitag, 17 Februar 2012

Jerusalem (Fidesdienst) – „Nach der Wende in Ägypten zeigt die Situation in Syrien auf unmissverständliche Weise, wie sich der Nahe Osten verändert. Bis vor einem Jahr wären solche Szenarien unvorstellbar gewesen. In den vergangenen Monten war die Spannung groß und Syrien wird von internen Auseinandersetzungen zerrissen, wobei der Konflikt mehr und mehr zu einem Bürgerkrieg wird und die Franziskaner sind zusammen mit wenigen anderen Vertretern der lateinischen Kirche darum bemüht, unter den einheimischen Christen Hilfe zu leisten“, so der Kustos im Heiligen Land, P. Pierbattista Pizzaballa (ofm) in einem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt.
„Die Kustodie ist in verschiedenen Teilen des Landes vertreten: darunter Damaskus, Aleppo, Lattakia. Krankenstationen der Franziskanischen Klöster werden dort zum Zufluchtsort für viele, wobei wir unterschiedslos alle aufnehmen: Alawiten, Sunniten, Christen, Rebellen und Regierungstreue“.
Der Franziskanerpater erinnert daran, dass viele Firmen in Syrien schließen mussten. Die früher florierende moderne Tourismusbranche sei vollkommen verschwunden. Auch die Landwirte seien in größten Schwierigkeiten. Das internationale Embargo verhindere zudem Ausfuhrmöglichkeiten. „Am meisten betroffen sind schwache Bevölkerungsteile, die unter der mangelnden Versorgung mit Strom und Wasser leiden“, so der Kustos im Heiligen Land weiter, „In den großen Städten fällt die Stromversorgung mehrer Stunden am Tag aus oder bricht manchmal ganz zusammen; Brennstoff wird rationiert. All dies führt unter der Bevölkerung zu großer Not, die trotz winterlicher Temperaturen nicht heizen kann.“
„Doch wir bleiben bei den Menschen und nehmen alle auf, die Hilfe brauchen, unabhängig von Rasse, Religion oder Staatsangehörigkeit. Wir wollen mit unserer Präsenz den religiösen Dienst unter den Gläubigen gewährleisten, damit sie verstehen, wie wichtig es ist, dass sie in der Heimat bleiben. Dies wird auch in Zukunft der Sinn der Mission des Franziskanerordens sein“, so. P. Pizzaballa.
Abschließend bittet der Kustos im Heiligen Land um konkrete Gesten der Hilfe für Christen in Syrien und karitative Einrichtungen der Kustodie im Heiligen Land. (SL) (Fidesdienst, 17/02/2012)


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