EUROPA/ITALIEN - Wallfahrt nach Loreto zum 50jährigen Gründungsjubiläum der kirchlichen Bewegung „Comunione e Liberazione“. Kardinal Sepe fordert die Mitglieder der Bewegung in seiner Predigt auf: „Verkündet auch in Zukunft allen die Schönheit und die Freude der Begegnung mit dem Erlöser der Menschen"

Montag, 18 Oktober 2004

Loreto (Fidesdienst) - Am Samstag, den 16. Oktober fand anlässlich des 50jährigen Gründungsjubiläums der Bewegung „Comunione e Liberazione“ (CL) eine Wallfahrt zum Marienheiligtum in Loreto statt. An der vom Gründer der der Bewegung, Mgr. Luigi Giussani, selbst gewünschten Wallfahrt, nahmen rund 45.000 Menschen teil. Höhepunkt der Wallfahrt war ein Gottesdienst im Marienheiligtum, bei dem Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Hauptzelebrant war. In seiner Predigt sprach der Kardinalpräfekt insbesondere über die Bedeutung der christlichen Wallfahrt.
„Ihr seit als Pilger gekommen, um dem Herrn der Geschichte, für den Beginn einer neuen Geschichte, der Geschichte von ‚Comunione e Liberazione’ zu danken“, so Kardinal Sepe, „die ihr im Inneren der großen Geschichte des Heils erlebt, für die Gott vor 2000 Jahren Teil der Existenz und der Erfahrung des Menschen geworden ist. Ihr habt euch mit einem ganz bestimmten Ziel für die „Wallfahrt“ entschieden: ihr wolltet im wesentlichen die Erfahrung des Menschen machen, der stets unterwegs ist, nämlich des ‚homo viator’, der trotz zahlreicher Schwierigkeiten auf ein sicheres Ziel, auf das versprochene Land zugeht. Die Pilgerreise des Christen ist deshalb nicht ein Vagabundieren auf den Straßen der Welt auf der Suche nach bedeutungslosen Abenteuern und Kuriositäten, auf der Suche nach der Sinnlosigkeit der Dinge, von Flüssen und Strömen mitgerissen, von denen er weder den Ursprung noch das Ziel kennt. Bei eurer Pilgerreise seid im Gegenteil von etwas angetrieben, oder besser von Jemandem, dem ihr begegnet seid und der euch aufgerufen hat, euch auf den Weg zu einem Ziel zu machen, das ihr sehr gut kennt.
Die Wallfahrt bezeichnete der Kardinal weiter, als „konkrete Metapher unseres christlichen Lebens“ und als „Entdeckung unsere Zugehörigkeit zu Christus und zu seiner Kirche“. „Unsere Identität wird zur Geschichte in der Geschichte Christi“, so der Kardinal weiter, „Dieselbe Geschichte, die die Kirche seit zweitausend Jahren mit den Menschen lebt, um die Gegenwart Christi zu verkünden“.
Mit Bezug auf die Geschichte von CL erinnerte Kardinal Sepe an die „Fruchtbarkeit einer erzieherischen Methode, der es gelingt Menschen verschiedener Kultur und verschiedener Herkunft zu begegnen, sie zu faszinieren und zu verwandeln“. „Als Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker habe ich oft Gelegenheit mich persönlich von der Idee und der Güte der erzieherischen Methode der Bewegung auch in Ländern, die seit noch nicht allzu langer Zeit evangelisiert wurden, zu überzeugen“, so der Kardinalpräfekt.
Abschließend zitierte der Kardinal das Apostolische Schreiben „Novo millennio ineunte“: „Es wird nicht eine Formel sein, die uns das Heil bringt, sondern eine Person und die Gewissheit, die sie uns vermittelt: Ich bin bei euch“. „Dies ist der Mittelpunkt der erzieherischen und kommunikativen Leidenschaft der Christen, wie sie von eurer Bewegung erlebt und angeboten wird, Wie oft betrachten wir diese wesentliche Wahrheit hingegen auch bei der christlichen Verkündigung als vorausgesetzt, und reduzieren sie damit auf ihre ethischen und sozialen Folgen, oder wir lassen sie wegen einem falsch verstandenen Respekt gegenüber den Positionen anderer zu einer konfusen Religiosität verkommen.
Abschließend wünschte Kardinal Sepe, dass die Bewegung „auch zukünftig allen die Schönheit und die Freude der Begegnung mit dem Erlöser der Menschen verkünden möge; und mit Nachdruck die göttliche Barmherzigkeit proklamieren und die Menschheit, die oft den Mut verliert, daran erinnern möge, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen, weil Christus unsere Zukunft ist“. (Fidesdienst, 18/10/2004 - 50 Zeilen, 582 Worte)


Teilen: