AFRIKA/SENEGAL - Wahlkampagne für die Präsidentschaftswahl offiziell eröffnet: Opposition ist zersplittert

Dienstag, 7 Februar 2012

Dakar (Fidesdienst) – „Die Wahlkampagne wurde am vergangenen Sonntag eröffnet und bisher wurden noch keine nennenswerten Unruhen gemeldet“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Dakar zum Fidesdienst. In der senegalesischen Hauptstadt wurde am 5. Februar offiziell die Wahlkampagne für die Präsidentschaftswahl eröffnet. Der offziellen Eröffnung waren Unruhen im Zusammenhang mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vorausgegangen, die Kandidatur des scheidenden Präsidenten Abdoulay Wade für eine dritte Amtszeit zu genehmigen (vgl. Fidesdienst vonm 02/02/2012).
„An der Wahlkampagne nehmen Kandidaten teil, die die Kandidatur des scheidenden Präsidenten nicht akzeptieren und hier wird es schwierig, denn es scheint wahrscheinlich, dass sie auch eine Wiederwahl des Präsidenten nicht anerkennen würden“, so unsere Beobachter. „Dies bereitet vor allem den Regierungen der Europäischen Union große Sorge, die dafür arbeiten, dass die Wahl im Senagal erfolgreich durchgeführt wird. Mit europäischer Hilfe wurden über tausend einheimische Wahlbeobachter ausgebildet, die Wahllisten wurden kontrolliert und die EU wird auch eigene Beobachter zur Wahl entsenden. Bei der Wahl scheint die Regierbarkeit des Landes auf dem Spiel zu stehen.“
„Eine solche Haltung ist zweifelsohne besser, als die der Bewegung „M23“, die zu einem Wahlboykott aufrufen will. Die Opposition ist auf jeden Fall zersplittert und die einzige Figur, die ein gwisses Profil zu haben scheint, ist Makky Sall, ehemaliger Prmierminister und Parlamentspräsident, der aus der Partei Wades ausgeschlossen wurde, nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Sohn des Präsidenten gekommen war. Macky Sall scheint langfistig auf eine Aussöhnung mit seiner alten Partei abzuzielen, um dann die Nachfolge von Wade anzutreten“.
„Wenn die Opposition sich nicht einig wird“, so der Beobachter abschließend, „dann wird Wade wieder gewählt, da dieser auf mindestens 30% treuer Anhänger unter der Wählerschft zählen kann. Die einzelnen Oppositionskandidaten werden wahrscheinlich nicht mehr als 15% der Stimmen auf sich vereinigen können. Nur wenn es zwei glaubwürdige Kandidaten aus dem liberalen und dem sozialistischen Lager gäbe, könnte es anders ausgehen. Doch dies scheint sehr unwahrscheinlich, vor allem beim ersten Wahlgang. Sollte es einen zweiten Wahlgang geben, dan wird man sehen müssen ob die Opposition einen glaubwürdigen Herausforderer finden wird“. (LM) (Fidesdienst, 07/02/2012)


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