ASIEN/NORDKOREA - Koreanische Bischöfe: „Der Tod von Kim Jong-il könnte der Anfang einer Wende auf dem Weg zur Wiedervereinigung sein“

Montag, 19 Dezember 2011

Seoul (Fidesdienst) – „Der Tod des nordkoreanischen Staatsoberhaupts Kim Jong-il könnte der Anfang einer Wende auf dem Weg zur Wiedervereinigung Koreas sein. Wir hoffen, dass der Herr unseren nordkoreanischen Brüdern Mut und Licht schenken möge, damit es wieder eine Politik gibt, in deren Mittelpunkt der Dialog, der Friede und die Wiedervereinigung stehen“, so der Vorsitzende der Südkoreanischen Bischofskonferenz, Bischof Peter Kang von Cheju, in einen Kommentar zum Tod des Diktators Kim Jong-il, dessen Nachfolge voraussichtlich sein 30jähriger Sohn Kim Jong-un antreten wird.
„Wir waren nicht darauf gefasst“, so Bischof Peter Kang zum Fidesdienst, „Wir hoffen, dass es Anlass sein wird, den Weg der Wiedervereinigung anzutreten. Wir wissen nicht viel über die derzeitige politische Lage in Nordkorea in diesen Stunden. Es könnte auch sein, dass eine gewisse Zeit nötig sein wird, bis es wieder Stabilität gibt, denn der neue designierte Staatschef, Kim Jong-un ist sehr jung. Er hat mit seinen 30 Jahren noch nicht viel politische Erfahrung und die Bevölkerung scheint ihm bisher noch nicht viel Vertrauen entgegen zu bringen.“ „Die Menschen kennen ihn nicht“, so der Bischof weiter, „Er ist ganz plötzlich auf der politischen Bühne erschienen. Doch wir hoffen stets auf die Möglichkeit einer Wiedervereinigung. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Herr in diesem Land einen tief greifenden Wandel wünscht“.
Der Generalsekretär der „Korean Conference of Religion for Peace“ (KCRP), Pastor Kim Tea Sung, bezeichnet Frage der Zukunft des Landes ist als „sehr delikat“. „Der Tod des geliebten Staatschefs“, so Pastor Kim, „könnte auch eine allgemeine Leere hinterlassen und zu schwerwiegenden Problemen auf sozialer und politischer Ebene führen. Wir hoffen, dass es im Norden nun nicht zu einem Konflikt kommen wird, denn dies würde zu großer Not unter der Bevölkerung führen“.
Pastor Kim wünscht sich, dass es auch künftig einen Austausch zwischen Nord und Süd geben wird: „Es gibt noch keine offiziellen Reaktionen aus dem Norden oder aus dem Süden. Auf dem Programm steht ein Meeting für den 22. Dezember in Nordkorea, bei dem der Besuch einer Delegation aus dem Norden in Südkorea vorbereitet werden soll. Die Reise sollte Anfang nächsten Jahres im Rahmen unserer bilateralen Treffen stattfinden, nachdem im September 2011 bereits Religionsvertreter aus dem Süden den Norden besucht haben. Wir hoffen nun, dass der Austausch fortgesetzt wird, auch unter einer neuen politischen Leitung im Norden, damit das Klima der Herzlichkeit und der Freundschaft zwischen Nord- und Südkorea sich konsolidieren wird. (PA) (Fidesdienst, 19/12/2011)


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