AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Kinderhilfswerke veröffentlichen Bericht zur Gewalt an Kindern im Zusammenhang mit dem jüngsten Konflikt

Mittwoch, 7 Dezember 2011

Abidjan (Fidesdienst) – Ein Jahr nach der Krise, die auf die Wahl in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) folgte, wurden insgesamt 1.121 Fälle der Gewalt an Frauen und Kindern gemeldet. Dies geht aus einem vor kurzem von den Kinderhilfswerken „Save the Childern“ und UNICEF in Zusammenarbeit mit anderen einheimischen Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Rechte der Kinder engagieren, hervor. Der Bericht über die Auswirkungen des Konflikts bezieht sich auf die Zeit von November 2010 bis September 2011 und dokumentiert, dass in diesem Zeitraum in dem afrikanischen Land alle 36 Stunden ein Kind Opfer von Gewalt wurde, dazu gehören auch die Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Gruppen, Verstümmelungen, Übergriffe auf Schulen und Krankenhäuser, sexueller Missbrauch und die Blockade humanitärer Hilfen für Kinder. Von den insgesamt 1.121 gemeldeten Fällen der Gewalt betreffen insgesamt 643 Kinder, davon wurden 182 sexuell missbraucht. Wie aus den gesammelten Daten hervorgeht, sind zwei Drittel der Opfer Mädchen, davon 60% im Alter unter 15 Jahren.
Viele Fälle werden jedoch nicht gemeldet, weshalb es eine große Dunkelziffer gibt und die Anzahl der Fälle der Gewalt tatsächlich viel höher ist. Der Bericht weist auch auf ein beachtliches Anwachsen der Gewalt in den Monaten zwischen März und April dieses Jahres hin, als die Krise in den von den Gefechten betroffenen Regionen besonders heftig war. Die meisten Verbrechen blieben unterdessen unbestraft und obwohl in fast der Hälfte der Fälle die Schuldigen identifiziert wurden, gab es nur in 52 Fällen einen gerichtlichen Prozess. Viele erstatten aus Angst vor Racheakten keine Anzeige gegen die Täter. (AP) (Fidesdienst, 07/12/2011)


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