AMERIKA/MEXIKO - Eucharistischer Weltkongress: Vor welchem Hintergrund wird der Glaube an die Eucharistie in Ozeanien, Afrika und Asien gefeiert

Dienstag, 12 Oktober 2004

Guadalajara (Fidesdienst) - Am Montag, den 11. Oktober begannen die Arbeiten des Eucharistischen Weltkongresse mit dem Eröffnungsvortrag des von Kardinal Sandoval. Im Anschluss daran wurden die Delegationen der verschiedenen Kontinente begrüßt. Stellvertretend für jeden Kontinent legte ein Delegierter Redner die Situation auf den verschiedenen Erdteilen dar.
Erzbischof Barry Hickey von Perth (Australien), der als Delegierter für Ozeanien am Kongress teilnimmt, erinnerte in seinem Vortrag daran, wie die Kulturen und Traditionen der Völker in Ozeanien durch die Zuwanderungsströme aus Europa und anderen Kontinenten beeinflusst wurden. Deshalb lebe in Ozeanien Tradition mit Modernem, Subsistenzwirtschaft mit fortschrittlicher Technologie zusammen. In einer solch komplexen Situation wurde das Evangelium Jesu Christi vor allem von mutigen Missionaren verbreitet, deren Tätigkeit reiche Früchte trug. „Es vereint uns nicht nur der Pazifische Ozean, sondern auch der Glaube an Jesus Christus. Dieser Glaube, den wir als Brüder uns Schwestern teilen, vereint uns heute hier, wo wir unsere tiefe Liebe zu unserem Erlöser Jesus Christus bezeugen wollen“ … „Wir erleben heute das Ende einer Zeit missionarischen Engagements. Denn auch wir sind Missionare geworden, die in jeder Hinsicht und zusammen mit dem Heiligen Vater zur Neuevangelisierung beitragen.“
Bischof Jean Baptiste Somé von Deiébougou (Burkina Faso), der als Delegierter für Afrika am Weltkongress teilnimmt, verwies in seinem Vortrag auf lehramtliche und anthropologische Konvergenzen zwischen den Grundalgen der Eucharistie und der afrikanischen Kultur. Diese übereinstimmenden Grundlagen betreffen die Familie, das Leben, den Körper, das Wort und die Beziehungen zur unsichtbaren Welt durch religiöse Opfer. Diese verschiedenen Aspekte scheinen nach Ansicht des Bischofs alle auf positive oder auf negative Weise für oder gegen das Geheimnis der Eucharistie zu sprechen. „Wir haben einen anderen Glauben an das Geheimnis der Eucharistie als die katholische Weltkirche“, so Bischof Somé wörtlich, „Der Glaube an die Eucharistie ist in der afrikanischen Kirche weder ein leeres Wort noch eine Illusion sondern eine geistliche Wirklichkeit des christlichen Lebens“. Indem er an die Schattenseiten der Situation der afrikanischen Völker erinnerte, betonte er auch, dass eine Vertiefung des Glaubens an die Eucharistie notwendig sei. Um dieses wichtige seelsorgerische Anliegen sollten sich alle Bischöfe und deren Mitarbeiter gemeinsam bemühen, „auf einem Kontinent der nach dem Gott der Dreifaltigkeit und Jesus in der Eucharistie dürstet“.
Erzbischof Carmelo D.F. Morelos von Zamboanga (Philippinen), der als Delegierter für Asien am Eucharistischen Weltkongress teilnimmt, betonte, dass „die Christen auf dem asiatischen Kontinent als Minderheit leben und mit einer 85% Mehrheit nichtchristlicher Mitbürger konfrontiert werden“. „Doch gerade weil wir eine arme Kirche sind, betrachten wir diese Armut als Stärke so wie der Reichtum der Eucharistie in ihre Einfachheit besteht. Die Feier der Eucharistie ist einfach und bescheiden. Eine solche Einfachheit ist in der heutigen Welt ein sehr wichtiger Wert. Die asiatische Kirche kennt ihre Schwächen und findet ihre Stärke in der Gegenwart des Herrn. Sie kann sich mit nichts brüsten. Deshalb galten und gelten für die sie Worte des Apostels Paulus: ‚Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark’ (2 Kor 12,10). Denn indem wir uns auf das Wesentliche beschränken, finden wir den wahren Schatz: Christus selbst in der Eucharistie“. (RZ) (Fidesdienst, 12/10/2004 - Zeilen, Worte)


Teilen: