AFRIKA/LIBERIA - Stichwahl: geringe Wahlbeteiligung, Oppositionskandidat prangert versuchten Mordanschlag an, Polizei dementiert

Mittwoch, 9 November 2011

Monrovia (Fidesdienst) – Bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Liberia, bei der sich in einer Stichwahl die beiden Kandidaten Winston Tubman und Ellen Johnson-Sirleaf gegenüberstanden, hatte der Oppositionskandidat zum Boykott aufgerufen (vgl. Fidesdienst vom 08/11/2011). Damit sollte gegen angeblichen Wahlbetrug protestiert werden. Bei Episoden der Gewalt, die der Stichwahl vorausgingen, starben mindestens zwei Menschen in der liberianischen Hauptstadt Monrovia. Tubman vermutet, dass er selbst ermordet werden sollte: ein Heckenschütz soll auf ihn geschossen haben. Einer seiner Anhänger haben ihn zur Seite gestoßen und sei dabei selbst getötet worden, so Tubman, der die Polizei verdächtigt, die auf Befehl „von höchster staatlicher Stelle“ gehandelt haben soll.
Zu dem versuchten Mordanschlag soll es am 7. November gekommen sein, als die Polizei versuchte eine Kundgebung vor dem Sitz des Kongresses für den Demokratischen Wandel, der Partei von Winston Tubman aufzulösen, bei der die Demonstranten zum Wahlboykott aufriefen.
Tubman gab außerdem bekannt, er werde das Ergebnis der Stichwahl nicht akzeptieren (bei der durch den Boykott die scheidende Präsidentin einzige Kandidatin war). Diese Entscheidung könnte die Stabilität in Liberia gefährden, wo erst im Jahr 2003 ein jahrzehntelanger blutiger Bürgerkrieg zu Ende ging. (LM) (Fidesdienst, 09/11/2011)


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