AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Sprecher der Erzdiözese Abidjan: „In zweieinhalb Monaten waren vierzig kirchliche Einrichtungen Zielscheibe von Überfällen“

Mittwoch, 9 November 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Allein in Abidjan wurden in zweieinhalb Monten rund 40 Kirchen und kirchlichen Einrichtungen von kriminellen Banden überfallen“, so der Leiter der Pressestelle der Erzdiözese Abidjan, Pfarrer Augustin Obrou, zum Fidesdienst. Abidjan ist ivorische Verwaltungshauptstadt und Wirtschaftsmetropole. „Dies ist beeindruckend. Es stimmt zwar, dass nach dem Ende des Bürgerkriegs noch allgemeine Unsicherheit herrscht, doch die Tatsache, dass so viele kirchliche Kultstätten und Einrichtungen in so kurzer Zeit überfallen wurden lässt vermuten, dass es auch andere Motive gibt, die über den einfachen Diebstahl hinausgehen. Wir wissen nicht ob es politische oder religiöse Gründe sind, aber wir haben den Verdacht, dass sich hinter diesen Episoden auch andere Gründe verbergen“, so Pfarrer Obrou.
„Die Überfälle haben Ende August begonnen und finden auch gegenwärtig in den verschiednen Teilen Abidjans statt“, so Pfarrer Obrou weiter. Auch in anderen Teilen des Landes wurden Einrichtungen der katholischen Kirche überfallen. Im September drangen Diebe sogar in die bischöfliche Residenz in San Pedro ein (vgl. Fidesdiesnt vom 29/09/2011).
„Wir haben uns mit dem Präsidenten Ouattara und mit dem Verteidigungs- und Innenminister getroffen und auf diese Situation hingewiesen. Es wurden Polizeibeamtet und Gendarmen vor einigen Pfarreien stationiert, doch es kommt weiterhin zu Überfällen“, betont Pfarrer Obrou.
In Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) herrschte fast 10 Jahre lang Spaltung und Gewalt. Die turbulente Zeit begann im September 2002 und endete erst im April dieses Jahres mit dem Sieg der Anhänger des Präsidenten Alassane Ouattara, die zusammen mit französischen Soldaten und UN-Einheiten die Anhänger des ehemaligen Laurent Gbagbo besiegten, der sich derzeit in Haft befindet. (LM) (Fidesdienst, 09/11/2011)


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