AFRIKA - Impfkampagne gegen Kinderlähmung: Über 80 Millionen Kinder in 23 Ländern sollen geimpft werden. Dieses Jahr gab es in sechs Ländern insgesamt 786 Poliomyelitiserkrankungen.

Samstag, 9 Oktober 2004

Rom (Fidesdienst) - Über 80 Millionen Kinder in 23 afrikanischen Ländern südlich der Sahara werden im Rahmen der größten öffentlichen Impfkampagnen in der Geschichte gegen Kinderlähmung geimpft. An der Kampagne arbeiten insgesamt über 1 Million Beschäftigte des Gesundheitswesens und freiwillige Helfer mit. Die Impfung findet im Rahmen der „Global Polio Eradication Initiative“ zur weltweiten Bekämpfung von Kinderlähmung statt. Die Mitarbeiter des Impfprogramms werden die Dörfer in den 23 afrikanischen Ländern besuchen und dabei über 100 Millionen Impfdosen in Kühlbehältern mitführen. Im Rahmen der Kampagne sollen alle Kinder im Alter unter 5 Jahren gegen Poliomyelitis geimpft werden.
Am 18. November dieses Jahres wird die zweite Phase der Initiative und damit die Planung einer weiteren Impfkampagne für das Jahr 2005 beginnen. In den afrikanischen Länder südlich der Sahara waren Poliomyelitiserkrankungen abgesehen von Niger und Nigeria fast vollständig eingedämmt. Doch während der vergangenen 18 Monate war es in 12 dieser Staaten zu Neuerkrankungen gekommen.
In folgenden sechs Ländern sind Poliomyelitiserkrankungen noch nicht eingedämmt: Nigeria, Indien, Pakistan, Niger, Afghanistan und Ägypten. 1998 waren noch 125 Länder betroffen. In den sechs Ländern, in denen es weiterhin zu Poliomyelitiserkrankungen kommt wurden dieses Jahr insgesamt 786 Fälle diagnostiziert: 597 in Nigeria, 62 in Indien, 31 in Pakistan, 20 im Tschad, 3 in Afghanistan und 1 in Ägypten.
Während der vergangenen 18 Monte kam es erneut in folgenden Ländern zu Poliomyelitiserkrankungen: Benin (6), Botswana (1), Burkina Faso (6), Kamerun (2), Zentralafrikanische Republik (12), Tschad (16), Cote d’Ivoire (15), Guinea (1), Mali (2) und Sudan (11).
An der Impfkampagne der „Global Polio Eradication Initiative“ sind folgende Länder beteiligt: Benin, Burkina Faso, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Republik Kongo, Cote D'Ivoire, Demokratische Republik Kongo, Äquatorialguinea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea Bissau, Liberia, Mali, Mauretanien, Nigeria, Niger, Senegal, Sierra Leone, Togo e Sudan. (AP) (Fidesdienst, 09/10/2004 - 30 Zeilen, 313 Worte)


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