AFRIKA/BURUNDI - Der stellvertretende kongolesische Innenminister genehmigt die Rückkehr von über 1000 kongolesischen Flüchtlingen aus Burundi. Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen besorgt angesichts der weiterhin unsicheren Lage

Samstag, 9 Oktober 2004

Bujumbura (Fidesdienst) - Über tausend kongolesische Flüchtlinge, die sich derzeit in Burundi aufhalten und in ihre Heimat zurückkehren wollen, warten derzeit an der Landesgrenze auf die Genehmigung ihrer Rückkehr in die Demokratische Republik Kongo. Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) wies die Flüchtlinge unterdessen wiederholt auf die weiterhin instabile Lage in der eigenen Heimat hin.
Eine erste Gruppe von insgesamt 406 Flüchtlingen aus der burundischen Hauptstadt Bujumbura fand sich bereits am vergangenen Mittwoch an der Landesgrenze ein. Bis zu den Angriffen im August waren diese Flüchtlinge im Übergangslager in Gatumba untergebracht. Am vergangenen Donnerstag kamen weitere 700 Flüchtlinge aus dem Übergangslager in Karurama hinzu.
Die kongolesischen Truppen baten die Flüchtlinge in Burundi zu bleiben, so lange die Demokratische Republik Kongo nicht in der Lage ist, diesen Flüchtlingen eine sichere Rückkehr zu gewähren. Die Behörden des Landes hatten bekannt gegeben, dass die Vorbereitungen für eine solche Rückkehr noch nicht abgeschlossen seien. Der stellvertretende kongolesische Innenminister, Paul Musafiri Naluango, gab jedoch bekannt, eine Rückkehr der Flüchtlinge sei zum 9. Oktober möglich.
Mitarbeiter des UNHCR besuchen unterdessen die Grenzgebiete und beobachten die Situation der Flüchtlinge vor Ort. Dabei wurden die nationalen Behörden und die UN-Missionen sowohl in Burundi als auch in der Demokratischen Republik Kongo aufgerufen, die Sicherheitsmaßnahmen in den Regionen, in denen sich Flüchtlinge aufhalten zu intensivieren. Vor zwei Wochen war es in der ostkongolesischen Stadt Uvira zu Protesten gegen die Rückkehr von 365 Flüchtlingen aus Burundi gekommen. Deshalb wurden die Rückkehrer zunächst in einem Vorort der Stadt unter dem Schutz der MONUC-Einheiten (Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo) untergebracht. Von dort aus reisten sie in andere Landesteile weiter.
Rund 20.000 Menschen flüchteten im Juni dieses vor den Gefechten in der ostkongolesischen Region Kivu nach Burundi. Nach Angriffen auf ein Übergangslager in Gatumba hatten die burundischen Behörden die Flüchtlinge zum Verlassen des Gebietes und zur Weiterreise in das Landesinnere aufgefordert, wo deren Sicherheit besser gewährleistet werden kann. Das UNHCR betreute die Übersiedelung in das Aufnahmelager in Gihinga in der burundischen Provinz Mwaro. Seit der Eröffnung dieses Lagers am 23. September wurden über 1.300 kongolesische Flüchtlinge in diesem Camp untergebracht. (LM) (Fidesdienst, 9/10/2004 - 36 Zeilen, 373 Worte)


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