ASIEN/NEPAL - Minderjährige Häftlinge werden gefoltert und missbraucht: Täter bleiben straffrei

Freitag, 28 Oktober 2011

Katmandu (Fidesdienst) – In Nepal verhindern die Bedrohung der Opfer und das Fehlen von Schutzmechanismen für Zeugen Tausenden Opfern von Folter den Zugang zur Justiz, wodurch die Straffreiheit für Täter weit verbreitet ist. Ohne Schutz für Opfer und Zeugen bei Menschenrechtsverstößen sind angemessene Gerichtsverfahren für Betroffene im Land zunehmend seltener. Das Fehlen von Schutz und die daraus resultierende Straffreiheit für Schuldige gehören zu den Gründen weshalb in Nepal auch viele Minderjährige in den Gefängnissen des Landes weiterhin Opfer von Folter und Missbrauch werden. Wie aus einer aktuellen Untersuchung hervorgeht berichten 32,8% der befragten inhaftierten Jugendlichen von Folter und Misshandlung im Zeitraum von Januar bis Juni 2011. Obschon dies seit 20 Jahren in Nepal illegal ist, wurde bisher noch keiner der Verantwortluchen auf der Grundlage des Artigels 7 des Children Act verurteilt. Auch der Torture Compensation Act von 1996 sieht Ministerialstrafen bei erwiesener Folter vor. Obschon Gerichte immer wieder Folter beweisen und Opfer auch Schadenersatz erhalten, werden nur selten Strafen gegen die Verantwortlichen verhängt. Die Asien Human Rights Commissien und das Center for Victims of Torture-Nepal fordern deshalb nun die Regierung des Landes gemeinsam auf, den Prozess der strafrechtlichen Verfolgung dieses Phänomens durch die Verhängung angemessener Strafen auf der Grundlage der internationalen Menschenrechtsstandards voranzubringen. (AP) (Fidesdienst, 28/10/2011)


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