ASIEN/SAUDI ARABIEN - Philippinischer Gastarbeiter wegen Blasphemie festgenommen: Bischöfe fordern Freilassung

Mittwoch, 26 Oktober 2011

Riad (Fidesdienst) – Ein in Saudi-Arabien wohnhafter katholischer Arbeiter aus den Philippinen wurde wegen Blasphemie verhaftet. Wie die Organisation „Brotherhood in Middle East“ dem Fidesdienst mitteilt, die sich für die Anliegen philippinischer Migranten in mehrheitlich islamischen Ländern einsetzt, wurde der aus Laguna (bei Manila) stammende 32jährige Mann wurde von der so genannten „Religionspolizei“ festgenommen, da er angeblich eine beleidigende Zeichnung des Propheten Mohammed angefertigt haben soll, die von seinem Vorgesetzten in der Firma gefunden wurde, der ihn daraufhin bei der Polizei anzeigte. Zu der Festnahme kam es am vergangenen 14. Oktober. Wie die Organisation mitteilt, soll es sich um einen falschen Vorwurf handeln, da „der Arbeiter und sein Vorgesetzter zuvor Streit im Zusammenhang mit einem Arbeitsauftrag hatten“. „Philippinische Arbeiter im Ausland respektieren den Propheten Mohammed“, so die Organisation, die sich in diesem Zusammenhang mit der philippinischen Botschaft in Riad in Verbindung setzte.
Bischof Precioso D. Cantilas, Vorsitzender der Kommission für Migranten und Menschen unterwegs der Philippinischen Bischofskonferenz, bekräftigt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir fordern als Bischöfe des Landes die Freilassung des Mannes. Vor allem muss festgestellt werden, wie die Dinge sich wirklich verhalten. Es wird nicht einfach sein, herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Die in Saudi Arabien tätigen philippinischen Gastarbeiter haben einen völlig anderen Glauben und Kultur als das Land, in dem sie Leben und es könnte leicht sein, dass diesem Fall ein Missverständnis zugrunde liegt.“
„Der Kontext, in dem Tausende katholische Gastarbeiter aus den Philippinen leben, ist in den Ländern mit muslimischer Mehrheit sehr schwierig, in denen es oft fundamentalistische Strömungen gibt“, so der Bischof weiter, „Wir fordern Religionsfreiheit und Respekt für alle Menschen“.
In Saudi-Arabien leben über eine Million philippinische Gastarbeiter, bei denen es sich ausschließlich um Katholiken handelt. In den vergangenen Monaten hat die Regierung in Riad Einreisevisa für Zuwanderer aus den Philippinen und Indonesien verweigert, nachdem beide Länder Garantieren für bessere Arbeitsbedingungen gefordert hatten. (PA) (Fidesdienst, 26/10/2011)


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