AFRIKA/LIBERIA - Hohe Wahlbeteiligung der Liberianer: Bischöfe wünschen sich Überwindung der ethnischen Spaltung

Mittwoch, 12 Oktober 2011

Monrovia (Fidesdienst) – Die Präsidentschafts- und Abgeordnetenwahlen in Liberia (vgl. Fidesdienst vom 11/10/2011) verliefen friedlich. Die Wahlbeteiligung war trotz anhaltender Regenfälle sehr groß. Mit Blick auf die Wahlen hatten die katholischen Bischöfe des Landes am vergangenen 7. August einen Hirtenbrief veröffentlicht, in dem sie die Gläubigen zur Stimmabgabe aufforderten, da „unsere Land dringend versucht den demokratischen Prozess voranzubringen“.
Ein solcher demokratischer Prozesse erfordere reife Wähler, „die die Pflicht haben“, so die Bischöfe, „sich über die Bedürfnisse des Landes zu informieren, die Dienstbereitschaft der Kandidaten in Liberia und im Ausland zu prüfen und damit festzustellen, ob der Kandidat für das Amt des Abgeordneten oder des Präsidenten des Landes, in der Lage ist die Pflicht als Staatsvertreter zu erfüllen und das Land über die Interessen von Gruppen, Ethnien oder Parteien hinaus an die erste Stelle zu setzen“.
In ihrem Hirtenbrief erinnern die Bischöfe auch an die sozialen Unterschiede, die überwunden werden müssen, damit es im Land nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen Frieden geben kann. Dabei erinnern sie auch daran, dass viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben und nur wenige Bürger des Landes wohlhabend sind, während eine Mittelschicht sich noch im Entstehen befindet. Außerdem beklagen die Bischöfe das Weiterbestehen ethnischer Spaltungen. „Ein Großteil der Liberianer denkt immer noch zuerst an die Stammeszugehörigkeit und erst dann an die Zugerhörigkeit zum liberianischen Staat. Doch das Gegenteil sollte der Fall sein“, so die Bischöfe. Unter den weiteren Herausforderungen, mit denen sich Liberia konfrontiert sieht, nennen die Bischöfe Korruption, rituelle Verbrechen und Analphabetentum. (LM) (Fidesdienst, 12/10/2011)


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