EUROPA/ALBANIEN - Kardinal Erdö: „Wir bitten die demokratischen Regierung und die Europäische Union um größere Ansprüche gegenüber Regierungen von Ländern, in denen die Religionsfreiheit nicht respektiert wird“

Freitag, 30 September 2011

Tirana (Fidesdienst) – „Alle Experten, die sich mit der Situation der Religionsfreiheit in aller Welt befassen, sind sich heute einig, dass vor allem Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Dies ist Anlass zu großer Sorge. Es gibt keine wahre Sicherheit und Solidarität, wo das Recht auf Religionsfreiheit nicht respektiert wird“, so der Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und Erzbischof von Esztergom –Budapest, Kardinal Peter Erdö, bei der Eröffnung der Vollversammlung der Rates, der vom 29. September bis 2. Oktober in Tirana tagt (vgl. Fidesdienst vom 26/09/2011).
Allen Christen, „die in verschiedenen Teilen der Welt verfolgt werden“ brachte der Kardinal die Verbundenheit der Kirche in Europa zum Ausdruck. Gleichsam bat er „die demokratischen Regierungen und die Europäische Union, die oft ihr Engagement für den Schutz der Menschenrechte zum Ausdruck bringen, gegenüber Regierungen von Ländern in denen die Religionsfreiheit nicht respektiert wird, größere Ansprüche zu stellen. Die Tatsache, dass im heutigen Europa die Fälle der Verfolgung nicht mehr spektakulär sind, darf uns nicht vergessen lassen, dass auch hier das gesellschaftliche Umfeld nicht frei von Problemen ist.“ Dabei verwies er auf die Statistiken des Observatoriums zur Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen in Europa.
In diesem Zusammenhang wies Kardinal Erdö in seiner Eröffnungsansprache darauf hin, dass „der Einfluss einer gewissen anti-christlichen Haltung sich vor allem in den Medien, in Schulbüchern oder in der öffentlichen Meinung verbreitet… In allen diesen Fällen werden der christliche Glaube oder die Kirche auf ungerechte Weise behandelt… Es ist auch besorgniserregend, wenn man feststellen muss, wie in den social networks Seiten mit christlichen Inhalten oft ausgeschlossen oder zensiert werden. Wir dürfen angesichts der Angriffe auf die Religionsfreiheit, wo immer sie geschehen nicht schweigen.“
Zum Thema der Versammlung, die sich mit der Neuevangelisierung befasst, sagte der Vorsitzende der CCEE abschließend: „Angesichts dieses Szenariums engagiert sich auch die Kirche in Europa für die Erneuerung der Gesellschaft in der sie lebt, durch die Verkündigung der Frohbotschaft auf eine neue und aktuelle Art und Weise, wie sie das Konzept der ‚Neuevangelisierung’ bestens zum Ausdruck bringt“. (SL) (Fidesdienst, 30/09/2011)


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