AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Erzbischof von Bouaké ist Mitglied der Kommission „Dialog, Wahrheit und Versöhnung“

Donnerstag, 29 September 2011

Abidjan (Fidesdienst) – Auch der katholische Erzbischof von Bouaké, Paul-Simon Ahouanan Djro, befindet sich unter den insgesamt 11 Mitgliedern der „Commission Dialogue, Vérité et Réconciliation“ (CDVR), die der ivorische Präsident Alassane Ouattara am gestrigen 28. September offiziell gründete. Die Kommission inspiriert sich an der Kommission „Wahrheit und Gerechtigkeit“, die in Südafrika nach der Abschaffung der Apartheid geschaffen wurde.
„Erzbischof Ahouanan Djro ist einer der drei Vizepräsidenten der Kommission. Bei den beiden anderen handelt es sich um einen muslimischen Religionsvertreter und einen Vertreter der Stammeshäuptlinge“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Abidjan zum Fidesdienst.
Cote d’Ivoire hat 10 Jahre interner Spaltungen und Gewalt hinter sich und eine Zeit der Unruhen seit September 2002, die erst im April dieses Jahres mit dem Sieg der von französischen Soldaten und Einheiten der UNO unterstützten Truppen Ouattaras gegen die Soldaten des ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo endeten, der sich heute in Haft befindet.
Der Beobachter beschreibt dem Fidesdienst die derzeitige Situation nach dramatischen Ereignissen der Eroberung Abidjans durch die Soldaten Ouattaras: „Die Situation ist relativ ruhig, doch es kommt hin und wieder in einigen Stadtteilen noch zu Episoden der Gewalt. Dabei es handelt sich zwar um sporadische Vorfälle, von denen jedoch manchmal auch die katholische Kirche betroffen ist. Erst vor zwei Tagen überfielen Banditen die bischöfliche Residenz in San Pedro. Vor zwei Wochen wurde das Haus der Kapuziner überfallen.“
„Diese Aktionen“, so der Beobachter weiter, „werden von ehemaligen Milizionären und Söldnern verübt, die nach Ende des Kriegs keine Beschäftigung mehr haben, sich jedoch weiterhin im Besitz von Waffen befinden. Während der Endphase des Kampfes um Abidjan wurden außerdem 5.000 Gefangene aus den Gefängnissen der Stadt befreit. Auch diese wurden mit Waffen versorgt, um an den Kämpfen teilzunehmen“. „Trotzdem können wir uns im Land heute sorglos fortbewegen und in verschiedenen Teilen haben die Wiederaufbauarbeiten bereits begonnen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 29/09/2011)


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