AFRIKA/BURUNDI - Herausforderungen der globalen Ethik im Mittelpunkt eines Studienseminars der burundischen Bischofskonferenz

Freitag, 9 September 2011

Bujubura (Fidesdienst) – „Die neue globale Ethik“ stand im Mittelpuntk eines von der Burundischen Bischofskonferenz (CECAB) veranstalteten Studienseminars, das vom 5. bis 7. September in der Procure Saint Charles Borromeo in Ngozi stattfand. Wie der Generalsekretär der CECAB, Pfarrer Lambert Niciteretse, dem Fidesdienst mitteilt, nahm Frau Margaret A. Peeters aus Brüssel als Moderatorin an der Verstanstaltung teil, die von über 60 ranghohen Delegierten verschiedener kirchlicher Sektoren besucht wurde.
„Mit dieser Initiative“, so Niciteretse, „wollten die burundischen Bischöfe einen Beitrag dazu leisten, dass die wichtigsten Pastoralerbeiter sich mit den Herausforderungen der kulturellen Revolutionu und einer neuen globalen Ethik und einer neuen Sprache befassen und die Auswirkungen auf die Evangelisierung, den Glauben, die Kirche und die Gesellschaft in Brundi verstehen“.
Frau Professor Peeters erläuterte die verschiedenen Aspekte der Globalisierung der Kultur in den westlichen Ländern und deren Mechanismen. Dabei bezog sie sich auch auf den historischen und institutionellen Rahmen der von der Globalisierung hervorgerufenen Revolution und schilderte Strategien und Techniken der verschiedenen Akteuere dieses kulturellen Wandels.
Nach Ansicht der Moderatorin hat sich auch eine globale Sprache in verschiedenen Teilen des menschlichen Lebens breit gemacht, deren Konzepte nicht immer unmissverständlich sind. In einigen Bereichen werde insbesondere die Ethik auf ein sehr niedriges Niveau reduziert. Viele menschliche und christliche Werte stünden dabei auf dem Speil. Dabei ginge auch die Vorstellung von Gut und Böse verloren. Die Ethik werde nicht mehr davon bestimmt, was richtig, sondern was technisch machbar ist. Der Mensch positioniere sich dabei oft an der Stelle Gottes, doch wenn er Gott verleugne, verleugne der Mensch sich selbst und sein Leben habe keinen Sinn mehr. Dabei stellte die Rednerin auch fest, dass die Ideologien, die heute die Welt regierten, oft zerstörerische Ideologien seien.
Angesischts solcher zerstörerischer Ideologien, so Frau Professor Peeters, müssten Gläubige sich für das Leben und die Wahrheit durch das eigene Zeugnis engageiren und eine neue Kultur der Liebe aufbauen. Dabei müsse man in Christus und im Glauben verwurzelt bleiben.
Angesichts der Herausforderungen der neuen globalen Ethik wiesen die Teilnehmer in der abschließenden Debatte darauf hin, dass Information und Gewissensbildung unter den Gläubigen dringlich notwendig sind, damit sie sich der existierenden Gefahren bewusst werden.
Abschließend beschlossen die Bischöfe die Schaffung einer Kommission, die die Entwicklung auf globaler Ebene beobachten und im Auftrag der Kirche die derzeitige kulturelle Revolution begleiten soll. (LM) (Fidesdienst, 09/09/2011)


Teilen: