OZEANIEN/NEUSEELAND - Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben ist die Situation weiterhin kritisch

Dienstag, 6 September 2011

Christchurch (Fidesdienst) – Drei verheerende Erdbeben und über 7.000 kleinere Nachbeben beeinträchtigen auch heute noch das Leben der Einwohner von Christchurch. Am 4. September jährte sich zum ersten Mal der erste Erdstoß des verheerenden Erdbebens von einer Stärke von 7,1 Grad, das auch als „Canterbury earthquake“, „Christchurch earthquake“ oder „Darfield earthquake“ bekannt ist und im Süden Neuseelands schwere Schäden verursachte. Ein Jahr später sind die meisten Finanz- und Handelsunternehmen noch nicht wieder geöffnet und rund ein Dutzend Gebäude, darunter auch viele, die als „historisch“ bezeichnet werden, mussten abgerissen werden. Dies teilt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Neuseeland, P. Paul Shannahan (sm), dem Fidesdienst mit. Zum Jahrestag des Erdbebens fand eine Gedenkfeier in der Sumner Parish statt.
„Die Situation bessert sich leider nicht“, so P. Shannahan. Die berühmte Kathedrale vom Allerheiligsten Sakrament aus dem Jahr 1905 müsse wahrscheinlich auch demoliert werden, da bisher keine Zuschüsse für den Wiederaufbau bereitgestellt wurden. Über 12.000 Wohnungen seien vollkommen zerstört worden und viele Besitzer suchten noch nach Grundstücken für den Bau eines neuen Hauses. Viele hätten die Stadt verlassen müssen, da die Grundstückspreise gestiegen sind, weshalb zahlreiche ehemalige Einwohner sich in den Vorstädten oder in anderen Städten ansiedelten. Viele verfügten jedoch noch nicht über die Mittel zum Kauf eines neuen Grundstücks, da sie noch auf die Auszahlung der Versicherungsbeträge und Regierungszuschüsse warten.
In vielen Gebieten seien die Grundstücke nicht mehr bebaubar, so P. Shannahan weiter. Straßen und Kläranlagen seien größtenteils noch nicht wieder repariert. „Es wird noch lange dauern, bis Christchurch wieder die bisherige Anziehungskraft ausüben werden kann. Noch länger wird es nach Ansicht von Bischof Barry Jones von Christchurch dauern, bis Kirchen, Schulen und andere katholische Einrichtungen wieder instand gesetzt sind“, so P. Shannahan abschließend. (AP) (Fidesdienst, 06/09/2011)


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