AMERIKA/NICARAGUA - Nach der Ermordung von Pater Pupiro: „Wir werden weiterhin die Ungerechtigkeit, Korruption und Gewalt verurteilen, auch wenn es uns das Leben kosten kann“ erklärt Bischof Baez

Montag, 29 August 2011

Managua (Fidesdienst) - Der Weihbischof von Managua, S.E. Msgr. Silvio Baez, bekundete, die katholische Kirche werde nicht schweigen angesichts der Missstände und der Gesetzlosigkeit in Nicaragua, auch wenn die Priester dies mit ihrem Leben bezahlen sollten. „Wir werden weiterhin alles verurteilen, was in dieser Gesellschaft Ungerechtigkeit, Korruption, Gesetzlosigkeit und Gewalt ist, obwohl es uns das Leben kosten kann, obwohl uns das in den Tod führen kann“ sagte der Bischof in seiner Predigt während der Sonntagsmesse in der Kathedrale von Managua.
Der Weihbischof wies darauf hin, dass alle „mit tiefer Trauer den brutalen Mord“ des Priesters Marlon Ernesto Pupiro Garcia erlebt hatten und forderte die Behörden auf, mit „Wahrheit und Gerechtigkeit“ den Mordfall von P. Pupiro aufzulösen „einem vorbildlichen Priester, engagiert und von seinem Volk geliebt“.
Laut Msgr. Baez haben nach der Tat viele gläubige Katholiken ihn und den Erzbischof von Managua, Msgr. Leopoldo Brenes, gefragt, ob sie gedenken, ihr Bischofsamt weiterhin mit dem „gleichen Kurs“ auszuüben. „Der Erzbischof und ich antworteten: ja, wir machen weiter, wir bleiben dem Herrn, dem Evangelium und der Kirche treu“ betonte Bischof Baez.
In seiner Predigt sagte er auch, die Nicaraguaner müssten sich widersetzen und die Missbräuche denunzieren, trotz der Angst vor dem Verlust von Privilegien oder sogar des Lebens selbst. „Der Moment ist gekommen, in dem wir die Nachfolge ernst nehmen und Jesus auf dem Weg der Treue zu unserem Glauben folgen müssen, auch auf Kosten des eigenen Lebens“ so der Bischof.
Pater Pupiro, 40 Jahre alt, Pfarrer der Kirche von der Unbefleckten Empfängnis in der Gemeinde La Concepcion in Masaya, wurde am vergangenen Wochenende getötet (vgl. Fidesdienst 24/08/2011). Die Polizei, die den Mord untersucht, hat sieben Personen aus kriminellen Kreisen verhaftet. Ein weiterer Bischof von Nicaragua, Bischof Abelardo Mata, berichtete diese Woche, dass mehrere Priester Morddrohungen erhalten hätten, so dass er sie gebeten habe, nicht mehr spät in der Nacht auf die Straße zu gehen. „Fürchtet euch nicht: das Blut von Pater Pupiro schreit zum Himmel, aber es ist auch Blut, das Mut macht“ sagte Erzbischof Baez am Ende seiner Predigt. (EG) (Fidesdienst 29/08/2011)


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