AMERIKA/HAITI - Die Opfer des Erdbebens fühlen sich vernachlässigt und leben weiterhin unter unmenschlichen Bedingungen

Freitag, 26 August 2011

Petit-Goave (Fidesdienst) – Nach dem verheerenden Erdbeben auf der Insel am 12. Januar 2010, bei dem 200.000 Menschen starben und eine Million Menschen obdachlos wurden, befinden sich die Einwohner Haitis immer noch in einer ernsten Notlage. Die Verhältnisse in den Flüchtlingscamps sind verheerend: es gibt kein Wasser und es fehlen sanitäre Einrichtungen. Wie aus Daten hervorgeht, die einheimische Quellen zur Verfügung stellen, teilen sich rund 112 Menschen eine gemeinsame Feldtoilette; nur 18% der Camps verfügt über Waschbecken und nur 29% verfügen über eine Abfallentsorgung. Nicht einmal die Hälfte (48%) der Einwohner der Camps haben jeden Tag Zugang zu sauberem Trinkwasser, während nur 61% des zur Verfügung stehenden Trinkwassers mit der notwendigen Chlormenge geklärt wurde. Folge ist ein Anstieg des Ansteckungsrisikos und die hohe Gefahr der Übertragung von Cholera führt dazu, dass täglich 300 Menschen behandelt werden müssen. In Petit-Goave sind die Zahlen noch besorgniserregender: es gibt nur eine Toilette für 141 Personen und eine Dusche für 185 Einwohner. Die Situation im Camp in Regal ist nicht besser: hier gibt es zwei Toiletten für hunderte Personen und es gibt weder eine Krankenstation noch medizinische Versorgung und keinen Wasserhahn. Bis Mitte August haben sich 426.285 Menschen infiziert, wobei die Krankheit in 6.169 Fällen tödlich verlief. Hilfswerke beklagen, dass zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und der Wiederaufbau nicht vorangebracht werden kann. (AP) (Fidesdienst, 26/08/2011)


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