AFRIKA/UGANDA - Religionsvertreter engagieren sich gemeinsam im Kampf gegen Genitalverstümmelungen bei Mädchen

Montag, 11 Juli 2011

Bukwo (Fidesdienst) – In Zusammenarbeit mit dem Inter African Committee Uganda (IAUC) und der Reproductive, Educative Community Health (REACH) engagieren sich Vertreter verschiedener Kirchen in den ugandischen Verwaltungsbezirken Kapchorwa und Bukwo gemeinsam im Kampf gegen Genitalverstümmelungen bei Mädchen in den Regionen Sebei und Pokot. Der protestantische Pastor Francis Sawenge Kotil aus Bukwo bezeichnete das bei dieser Praxis vergossene Blut als einen fluch, weshalb man heute gemeinsam mit Unterstützung der Kirchen Fortschritte bei der Bekämpfung der Bekämpfung der Genitalverstümmelung bei Mädchen machen müsse. Auch der Koordinator des IACU-Programms in Sebei vertritt die Ansicht, dass die Bekämpfung von Genitalverstümmelungen bei Mädchen in Sebei vorankommen wird, nachdem die Kirchen erklärt haben, dass man mit gemeinsamer Kraft dagegen vorgehen wird. „Bisher haben wir viel Zeit verloren, da wir von den Kirchen nicht in vollem Umfang unterstützt wurden, doch nachdem Religionsführer sich uns angeschlossen haben, werden wir endlich siegen können“, heißt es in einer Verlautbarung der Nachrichtenagentur CISA. Die Verantwortliche des REACH-Programms in Kapchorwa erklärte, dass die Bekämpfung dieser Praxis in Kapchorwa und Pokot viel Zeit in Anspruch nehmen werde, da auch im Benachbarten Kenia Geschlechtsverstümmelungen vorgenommen werden und viele Eltern ihre Töchter in das Nachbarland bringen, um die Operation dort vornehmen zu lassen. In diesem Sinne fordert sie auch von der Regierung Kenias eine Bestrafung der Verantwortlichen. Wie aus Statistiken hervorgeht wurden 2011 insgesamt 820 Genitalverstümmelungen bei Mädchen vorgenommen, während es 2008 nur 550 waren und dies obschon solche Eingriffe seit 2010 verboten sind. Schuldige riskieren bis zu 10 Jahren Haft. Stirbt ein Mädchen nach einem solchen Eingriff ist sogar die Todesstrafe vorgesehen. (AP) (Fidesdienst 11/07/2011)


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