AFRIKA/SIERRA LEONE - Pater Balthazar Barreira: erster Missionar in Westafrika

Montag, 11 Juli 2011

Freetown (Fidesdienst) – Am 25. Juli 1605, kam der erste Missionar Westafrikas am Fest der Heiligen Apostels Jakob in Pogamo (Sierra Leone) an und begann von dort aus seine missionarische Tätigkeit in vielen Teilen Afrikas: es handelte sich dabei um P. Balthazar Barreira. Der Jesuitenpater prägte die Geschichte des Kontinents und nahm zweifelsohne Einfluss auf den Gang der Ereignisse. Ohne die Präsenz von P. Barreira wäre die Geschichte von Sierra Leone anders verlaufen.
Barreira kam 1604 nach Portugal, nachdem er zuvor bereits im Kongo tätig gewesen war. Mit einem königlichen Mandat entsendet ihn der Generalobere der Gesellschaft Jesu in den Archipel der Kapverden. Mit ihm, der die Gruppe leitet, reisten drei Gefährten in die Region, die dort ein Kolleg aufbauen und sich der Einheimischen in der Region annehmen sollen.
Nachdem einer seiner Gefährten verstarb, beschloss P. Barreira an der Küste entlang zu reisen und verschiedene Dörfer und Siedlungen zu besuchen. Auf diesem Weg gelangte er bis nach Sierra Leone, wo er drei Jahre lang bleibt. Dort stößt er auf die nachkommen der Eroberer aus dem Volk der Mani (ein kriegerisches Volk, das ursprünglich aus Mali kam), die ihn mit Begeisterung empfangen und sich besondere offen für den christlichen Glauben zeigen. In kürzester Zeit lassen sich verschiedene Könige, Mitglieder und ranghohe Vertreter der Gemeinschaften taufen.
So beginnt für diese Küstenvölker am Atlantischen Ozean eine glückliche Zeit im Zeichen des Christentums. Diese neue Lebensform beeinflusst und formt auf unterschiedliche Weise viele Aspekte des sozialen und kulturellen Lebens dieser Völker und lässt den unauslöschlichen Samen des Christentums keimen. Dieser Samen wird es nicht immer einfach haben und wird oft mit den kämpferischen Anhängern des Islam konfrontiert werden (die in der Region den Heiligen Krieg kämpfen).
Pater Barreira berichtet in seinen Jahresberichten an die Ordensoberen von der wunderbaren Verwandlung der afrikanischen Königreiche in offene und dynamische christliche Gemeinden. Seine Berichte werden auch ins Französische übersetzt und in allen Teilen der Welt verbreitet.
Anlässlich des Jahrestages einer Ankunft dankte die Ortskirche in Sierra Leone ihrem „missionarischen Patriarchen“ in besonderer Weise und mit besonderer Zuneigung. Viele Errungenschaften des heutigen Lebens und in der Geschichte des Landes gehen auf P. Barreira zurück, darunter auch das Schulwesen. Sein Vorbild soll auch die neuen christlichen Pastoralarbeiter anregen, die das heutige Leben der Kirche in Sierra Leone gestalten. (G.C.) (Fidesdienst, 11/07/2011)


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