AFRIKA/UGANDA - Aids fordert mehr Opfer als der Bürgerkrieg, im Norden ist die Zahl der Aidskranken im Vergleich zu den anderen Landesteilen doppelt so hoch

Mittwoch, 29 September 2004

Rom (Fidesdienst) - In Norduganda sterben dreimal mehr Menschen an Aids als im Bürgerkrieg, der seit nunmehr 18 Jahren in diesem Teil des afrikanischen Landes herrscht. Dies berichtet eine britische Menschenrechtsorganisation. Wie aus dem Bericht hervorgeht ist die Zahl der Aidskranken in Norduganda im Vergleich zu den anderen Landesteilen doppelt so hoch: der Anteil der Aidskranken liegt hier bei 11,9% im Vergleich zu 6,2%. In 69% der Todesfälle in Gulu, dem Zentrum der Bürgerkriegsregion, ist Aids die Todesursache. Damit sterben dreimal mehr Menschen an den Folgen von Aids als im Bürgerkrieg.
Wie in vielen anderen armen Ländern hat der Bürgerkrieg seine Wurzeln in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausgrenzung der nördlichen Regionen; dies führte wiederum zu einem Anstieg der Armut und verheerenden Lücken im öffentlichen Gesundheitswesen.
Junge Mädchen müssen ihren Körper für ein Stück Brot oder eine Seife verkaufen; Kinder werden vor allem nachts in den Städten, wo sie vor der Gewalt der Rebellen Zuflucht suchen, überfallen und oft auch sexuell missbraucht. Neben der materiellen Armut herrscht allerorts auch ein verheerender Werteverfall.
Vor einem solchen Hintergrund versucht das ST. Mary’s Hospital Lacor, das auch als „Lacor Hospital“ bekannt ist, zu helfen. Das Krankenhaus der Diözese Gulu möchte vor allem den ärmeren und schwächeren Bevölkerungsteilen (Frauen, Kinder, arme Menschen und chronisch Kranke) Zugang zu medizinischer Behandlung und ärztlicher Versorgung ermöglichen.
63,62 % der Patienten, die im Krankenhaus und in den angeschlossenen Gesundheitseinrichtungen behandelt werden, sind Kinder.
Während der vergangenen 15 Jahre wurden im Lacor Hospital insgesamt fast 2,5 Millionen Patienten registriert.

Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen von 1996 bis 2003
Unter-suchungen
1996 --- 1997 --- 1998 --- 1999 --- 2000 --- 2001 --- 2002 --- 2003
128.901 - 125.955 - 138.500 - 191.804 - 179.413 - 181.406 - 190.459 - 211.303
Aufenthalte
1996 --- 1997 --- 1998 --- 1999 --- 2000 --- 2001 --- 2002 --- 2003
13.437 - 15.377 - 15.438 - 17.649 - 17.065 - 19.250 - 27.448 - 33.096
Patienteninsgesamt
1996 --- 1997 --- 1998 --- 1999 --- 2000 --- 2001 --- 2002 --- 2003
142.338 - 141.332 - 153.938 - 209.453 - 196.478 - 200.656 - 218.077 - 244.399

(AP) (Fidesdienst, 29/9/2004 - 23 Zeilen, 248 Worte)


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