AFRIKA/BENIN - 150 Jahre Evangelisierung in Benin: Rückblick einer Missionskirche, die in die Zukunft schaut

Freitag, 13 Mai 2011

Cotonou (Fidesdienst) – Zehntausende Gläubige nahmen am Gottesdienst zum 150jährigen Jubiläum der Evangelisierung in Benin teil. Alle 10 Diözesen des Landes waren mit ihren Bischöfen, über 400 einheimischen Priestern, zahlreichen Katechisten sowie unzähligen Gläubigen vertreten. Auch Bischöfe aus den Nachbarländern waren anwesend, da vom ehemaligen Dahomey auch die Evangelisierung in Ghana, Togo, Nigeria und Niger ausgegangen war. Der Jubiläumsgottesdienst fand am 18. April 2011 in Oudah statt. Anwesend war auch Staatspräsident Boni Yaji. Am 16. April 1861 kamen der spanische Pater Francisco Fernandez und der italienische Pater Francesco Borghero von den Afrikamissionaren (sma) in Oudah an, denen das kurz zu vor am 28. August 1860 errichtete Apostolische Vikariat Dahomey anvertraut worden war.
Wie P. Renzo Mandirola (sma) in einem Kommentar zur Geschichte des afrikanischen Landes gegenüber dem Fidesdienst betont, war „Benin, das ehemalige Dahomey, der Ort, den sich Bischof de Marion Bréillac als Bestimmungsort gewünscht hätte. Er hatte viele Male darum gebeten und sich sorgfältig informiert, er hat viel darüber gesprochen und seine Abreise gut vorbereitet“, so P. Mandirola. „Doch sein Wunsch wurde nicht wahr. Die Zeitungen der damaligen zeit sprachen viel über Dahomey und über die menschlichen Opfer, die dort gebracht wurden und so vertraute der Heilige Stuhl ihm Sierra Leone an, das man für sicherer erachtete. Doch die Sicherheit, das wissen wir, ist oft vergänglich. Vier Tage nach seiner Ankunft starb Bischof Brésillac in Freetown: er war nicht einmal 46 Jahre alt. Zu jung, um zu sterben, aber zu alt um das Gelbfieber zu überleben“.
P. Mandirola betont, dass der „Dahomey-Virus“ die vor Kurzem gegründete Gesellschaft für die Afrikamissionen infiziert hatte und P. Planque äußerte dies auch gegenüber dem Heiligen Stuhl: „Auch nachdem uns das Apostolische Vikariat Sierra Leone angeboten wurde und Bischof de Brésillac diese Verantwortung übernahm, hatten wir nie aus den Augen verloren, dass Dahomey der Grund für die Gründung unserer Gesellschaft war.“
„Seit damals bis heute war die Geschichte der Gesellschaft der Afrikamissionen mit der Geschichte dieses Landes verbunden: eine ununterbrochene Geschichte des Engagements und des Opfers, der Größe und der Misere, der Treue und der Schwäche“, so P. Mandirola abschließend. (LM) (Fidesdienst, 13/05/2011)


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