ASIEN/INDIEN - Ein „Kinderdorf“ zur Erinnerung an Erzbischof Alan De Lastic und sein Engagement für Religionsfreiheit in Indien

Dienstag, 28 September 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Es soll an den verstorbenen Erzbischof Alan De Lastic von New Delhi erinnern, der viel zum Leben der Kirche in Indien beigetragen und sich in seinem Amt als Erzbischof vor allem für die Laizität des Staates und die Religionsfreiheit sowie für die Bekämpfung des Fundamentalismus eingesetzt hat. Deshalb hat die Erzdiözese Delhi das neu eröffnete „Memorial Children Village“ in Bhondsi, 40 Kilometer südlich von Dehli Erzbischof Alan De Lastic gewidmet, der die Erzdiözese von 1990 bis 2000 leitete. Das Kinderdorf wird vor allem Waisen und Straßenkinder beherbergen. „Es handelt sich um ein großes Heim für Kinder aller Altersstufen, die hier ein geordnetes Leben führen können und eine Ausbildung und jene Aufmerksamkeit und Liebe erhalten, die das Leben ihnen nicht gegeben hat“ so die Schwestern, die die Einrichtung führen.
Das Kinderdorf wurde von Erzbischof Vincent Concessau eingeweiht, der in seiner Ansprache erklärte er sei glücklich, dass „der Traum und der Plan von Erzbischof De Lastic wenige Jahre nach seinem Tod Wirklichkeit geworden ist“. Der Erzbischof war bei einem Verkehrsunfall in Polen auf tragische Weise ums Leben gekommen.
„Von der Liebe Gottes zu den Menschen können wir mit konkreten Gesten, wie dieser Zeugnis ablegen, indem wir Kinder, die niemanden haben, aufnehmen und ihnen Liebe schenken“, so Erzbischof Concessau weiter.
In seiner Predigt zur Danksagungsmesse erinnerte der Erzbischof an alle Wohltäter, die zur Fertigstellung der Einrichtung beigetragen haben, die ein Bezugspunkt für alle Kinder in der indischen Hauptstadt werden soll.
Das Phänomen der Straßenkinder ist in Asien weit verbreitet; auf dem Kontinent leben nach Schätzungen rund 40 Millionen Kinder auf der Straße, davon rund 18 Millionen allein in Indien. Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF haben 65 Millionen Kinder in Indien noch nie eine Schule besucht. Die Analphabetenrate liegt bei 35% und unter den ärmeren Bevölkerungsgruppen sogar bei bis zu 55%. Insgesamt hat Indien über eine Milliarde Einwohner. (PA) (Fidesdienst, 28/09/2004 - 28 Zeilen, 323 Worte)


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