ASIEN/INDIEN - Vogelgrippe: Wachsende Sorge hinsichtlich einer möglichen Übertragung von Mensch zu Mensch

Dienstag, 28 September 2004

Rom (Fidesdienst) - Bei den thailändischen Gesundheitsbehörden und in den Krankenhäusern des Landes wächst die Sorge im Zusammenhang mit neuen Fällen von Vogelgrippe-Erkrankungen. Wie in Thailand bekannt gegeben wurde, könnte es einen „möglichen“ Fall der Übertragung von Mensch zu Mensch geben. Eine Frau, die in der vergangenen Woche an den Folgen der Krankheit starb, könnte sich bei ihrer Tochter angesteckt haben.
Die thailändischen Behörden fügten jedoch hinzu, man halte das Risiko für die öffentliche Gesundheit für „unbedeutend“, da es sich um einen Einzelfall innerhalb einer einzigen Familie handle. Eine 26jährige Frau war gestorben, nachdem sie die 11jährige Tochter im Krankenhaus gepflegt hatte, bei der die Krankheit ebenfalls tödlich verlief. Sollte diese Form der Krankheitsübertragung bestätigt werden, dann würde es sich dabei um den ersten Fall der Übertragung von Mensch zu Mensch handeln und dies wäre nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine besorgniserregende Entwicklung.
Der thailändische Gesundheitsminister bekräftigte jedoch auch, es gebe momentan keinen Beweis für eine Mutation des Virus: vor kurzem hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO vor dem Entstehen einer Epidemie gewarnt, sollte es infolge einer Virusmutation zur Übertragung von Mensch zu Mensch kommen. Die Ärzte warten nun auf die Testergebnisse, damit festgestellt werden kann, ob die Todesursache auf das Virus H5N1 zurückzuführen ist, das seit einem Jahr im Land grassiert und an dem bisher mindestens neun Geflügelzüchter starben.
Neue Virusherde wurden in den vergangenen Tagen auch aus Kambodscha gemeldet, wo in einer Geflügelzucht in der Provinz Phnom Phen 2.300 Hühner verendeten oder notgeschlachtet wurden. Auch in Vietnam, Malaysia, Thailand, China und Indonesien traten seit Juli dieses Jahres neue Virusherde auf, nachdem bei einer ersten Krankheitswelle 16 Menschen in Vietnam und acht Menschen in Thailand gestorben waren. In den beiden südostasiatischen Ländern erlitt die Geflügelindustrie große Schäden. Ende August war in Vietnam drei weiterer Todesfall gemeldet worden, während in Thailand ein weiterer Todesfall bestätigt worden war. (AP) (Fidesdienst, 28/09/2004 - 30 Zeilen, 315 Worte)


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