AFRIKA/NIGER - Über 200 nigerianische Vertriebene werden in der der Diözese Maradi betreut

Mittwoch, 27 April 2011

Maradi (Fidesdienst) – Über 200 nigerianische Vertriebene (darunter auch Frauen und Kinder) wurden Dan Issa, einer kleinen Ortschaft in der Region Maradi an der Grenze zwischen Nigeria und Niger aufgenommen. Dies berichtet die Diözese Maradi dem Fidesdienst.
Nach dem umstrittenen Sieg von Goodluck Jonathan bei den Präsidentschaftswahlen am 16. April kam es vor allem im Norden des Nigerias zu zahlreichen Episoden der Gewalt. Im Verlauf der Ausschreitungen wurden auch Kirchen in Brand gesteckt und Nigerianer aus dem Süden des Landes, die im Norden wohnhaft sind, wurden wiederholt zur Zielscheibe der Gewalt. Goodluck Jonathan stammt aus dem Süden Nigerias und sein Wahlsieg wird von der Mehrheit der (mehrheitlich muslimischen) Einwohner des Nordens beanstandet, da er angeblich die Regel eines alternierenden Wechsels zwischen einem christlichen und einem muslimischen Staatsoberhaupt nicht beachtet haben soll.
Zu Brandanschlägen auf Kirchen kam es insbesondere in Jibia (im nordnigerianischen Bundesstaat Katsina), von wo aus viele Menschen aus Angst um das eigene Leben nach Niger flohen.
Bischof Ambroise Ouédraogo von Maradi lässt durch die Caritaszentrale der Diözese Hilfsmittel an die Vertriebenen verteilen. Es wurden unter anderem 300 Kilo Reis, 12 Kartons Tomaten, 25 Kilo Salz, 50 Liter Öl, 250 Liter Wasser in Kartonbehältern und Produkte für die persönliche Hygiene zur Verfügung gestellt.
Die Behörden in Niger baten die nigerianischen Flüchtlinge unterdessen um Rückkehr in die Heimat, wogegen diese sich jedoch weigern, so lange die Situation sich nicht beruhigt. Am 28. April finden in Nigeria Gouverneurswahlen statt und es werden weitere Spannungen erwartet. (LM) (Fidesdienst, 27/04/2011)


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