AFRIKA/GHANA - 5.000 Menschen von der schlimmsten Choleraepidemie der vergangenen 10 Jahre betroffen

Donnerstag, 7 April 2011

Accra (Fidesdienst) – In den vergangenen Monaten infizierten sich in Ghana insgesamt 5.000 Personen mit Cholera. In 69 Fällen verlief die Krankheit tödlich. Die Mitarbeiter des Gesundheitssystems sind insbesondere angesichts der Regenzeit besorgt, die vor kurzem einsetzte und zu einer Zuspitzung der Lage führen könne. Bisher sind 5 der insgesamt 10 Verwaltungsregionen betroffen. Die meisten tödlichen Fälle wurden aus Accra gemeldet: dort starben 36 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Man vermutet, dass vor allem die prekären sanitären Verhältnisse und die schlechten Hygienegewohnheiten sowie die unregelmäßige Beseitigung der Abfälle und mangelnde Vorschriften für Lebensmittel für den Ausbruch der Epidemie verantwortlich sind. Das größte Krankenhaus in Accra, das Korle-Bu Teaching Hospital ist der großen Anzahl der Patienten nicht gewachsen: es fehlen vor allem Medikamente zur Bekämpfung der Epidemie. Viele Patienten werden in den Korridoren untergebracht. Die Regierung versprach unterdessen finanzielle Hilfe für den Kauf von Medikamenten und zusätzliche Bildungsangebote. Rund 59% der 24 Millionen Einwohner Ghanas und die rund 3,2 Millionen Einwohner in Accra haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde findet eine Ansteckung mit Cholera vor allem durch verschmutze Lebensmittel oder unsauberes Wasser statt. Vor allem während der Regenzeit ist die Infektionsgefahr besonders groß. In Ghana findet die Regenzeit zweimal im Jahr von April bis Juli und von September bis November statt. Dieses Jahr kam es bereits im Januar zu heftigen Regenfällen. (AP) (Fidesdienst, 07/04/2011)


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