ASIEN/JEMEN - Kinder gehören zu den Hauptleidtragenden des bewaffneten Konflikts im Land

Mittwoch, 6 April 2011

Taiz (Fidesdienst) – Die seit Februar dieses Jahres in Taiz im Jemen anhaltenden bewaffneten Konflikte im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Präsidenten Ali Abdullah Saleh fordern weiterhin zahlreiche Todesopfer, darunter vor allem auch Kinder. Wie das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet, äußern sich die Lehrer an den Schulen der Stadt nicht nur besorgt im Hinblick auf die negativen Folgen der wachsenden Gewalt, nicht nur was das Fernbleiben vom Unterricht anbelangt, sondern auch was das veränderte Verhalten der Schüler und ihre Leistungen anbelangt. Die Kinder und Jugendlichen werden zunehmend aggressiv und tendieren auch selbst zu mehr Gewalt. Wie die das lokale Kinderhilfswerk „Seyaj“ berichtet, wurden bei den Protesten allein im März 22 Kinder (20% der Todesopfer) ermordet und weitere 200 verletzt.
Das Kinderhilfswerk beklagt, dass die Polizei „die derzeitige Notlage im Land ausnutzt“, um Kinder zu misshandeln. Auch verschiedenen politischen Organisationen wirft man vor, dass sie Minderjährige zur Teilnahme an Demonstrationen missbrauchen. Wie der Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation berichtet, schicken einige Eltern ihre Kinder zu den Demonstrationen ohne zu wissen, welcher Gefahr sie sich damit aussetzen. Der Bildungsminister Abdul Salam al-Jawfi rügte vor kurzem alle, die Kinder an Protesten teilnehmen lassen. Am 2. April hatten mehrere einheimische humanitäre Hilfswerke bekannt, dass man rechtliche Schritte gegen Demonstranten unternehmen werde, die Kinder und Jugendliche zu politischen Kundgebungen mitnehmen. (AP) (Fidesdienst, 06/04/2011)


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