VATIKAN - Papstaudienz für die apostolischen Nuntien in Afrika: „Seid weiterhin Zeugen der Gemeinschaft und fördert die Überwindung von Spannungen und Missverständnissen, den Sieg über die Versuchung des Partikularismus und den Sinn für die Zugehörigkeit zum einen Volk Gottes“.

Montag, 27 September 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Samstag, den 25. September, empfing Papst Johannes Paul II. die apostolischen Nuntien in Afrika, die an der Versammlung der Päpstlichen Vertreter im Vatikan teilgenommen hatten in seiner Sommerresidenz in Castelgandolfo in Audienz. Das Treffen der Apostolischen Nuntien fand vom 23. bis 25. September im Vatikan statt und war zehn Jahre nach der Feier der Afrikasynode (April/Mai 1994) einberufen worden. Bereits vor sechs Jahren hatte im März 1998 ein ähnliches Treffen stattgefunden. Die Bischöfe gedachten bei ihrer Versammlung auch des tragischen Todes von Erzbischof Michael A. Courtney, der als Apostolischer Nuntius in Burundi tätig war. Im Rahmen ihres Treffens tauschten sich die Vatikanvertreter mit Vertretern der verschiedenen Einrichtungen der Römischen Kurie aus. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem die politische, soziale, wirtschaftliche, religiöse und kirchliche Lage auf dem afrikanischen Kontinent und angemessene Modalitäten zur Ausübung des schwierigen den Nuntien in Afrika anvertrauten Amtes.
Auch der Papst erinnerte in seiner Ansprache zu Beginn an den Tod von Erzbischof Michaela Aidan Courtney, der als Apostolischer Nuntius in Burundi tätig war und am 29. Dezember vergangenen Jahres ermordet wurde: „Er führte seine Mission unter der gemarterten Bevölkerung in Burundi hochherzig und treu aus und bis zum höchsten Opfer des eigenen Lebens. Möge sein heldenhaftes Zeugnis allen die für den Frieden in Burundi und auf dem ganzen afrikanischen Kontinent arbeiten, neue Kraft geben.“
Der Papst dankte sodann den Vatikanvertretern für ihren Dienst, den sie „eifrig und treu unter oft schwierigen Bedingungen ausüben, indem sie das Leid und die Dramen mit den Kirchen und mit den Menschen teilen“, so der Papst. „Ihr sollt wissen, dass der Papst und die römische Kurie euch nahe sind wie auch dieses Treffen zeigt“.
Die pastorale Fürsorge der Kirche gegenüber dem afrikanischen Kontinent wurde auf besondere Weise durch die Sondersynode der Bischöfe für Afrika und das nachsynodale Apostolische Schreiben „Ecclesia in Africa“ deutlich, an die der Papst in seiner Ansprache erinnerte, wobei er darauf hinwies, dass die Kirch in Afrika sich heute „mit alten und neuen Problemen auseinandersetzen muss“ dabei jedoch auch „offen und zuversichtlich“ ist.
„Als Päpstliche Vertreter seid ihr berufen die Entwicklung der kirchlichen Gemeinschaften zu begleiten und den ganzheitlichen Fortschritt der Gesellschaft zu fördern und vor allem die Begegnung der Kulturen mit Christus und seinem Evangelium zu begleiten“, so der Papst, der die Nuntius auch aufrief „Zeugen der Gemeinschaft“ zu sein und „die Überwindung von Spannungen und Missverständnissen, den Sieg über die Versuchung des Partikularismus und den Sinn für die Zugehörigkeit zum einen Volk Gottes“ zu fördern. (SL) (Fidesdienst, 27/09/2004 - 39 Zeilen, 449 Worte)


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