AFRIKA/MAROKKO - Bischöfe Nordafrikas: „Wir lehnen den Krieg ab und schließen uns dem Appell des Papstes an“

Montag, 28 März 2011

Rabat (Fidesdienst) – „Die Bischöfe Nordafrikas (Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen), die sich mit historischen Entwicklungsprozessen in den arabischen Ländern und insbesondere in Nordafrika konfrontiert sehen, möchten ihren dringlichen Appell erneuern mit der Bitte in diesem schmerzlichen Konflikt nach Lösungen zu suchen die für alle gerecht und würdig sind. In diesem Sinne schließen wir uns auch dem Appell von Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am 27. März an“, heißt es in einer Verlautbarung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Nordafrikas (Conférence Episcopale des Régions du Nord de l’Afrique, CERNA), Bischof Vincent Landel von Rabat (Marokko), die dem Fidesdienst vorliegt.
Die Bischöfe der CERNA erkennen im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in den Ländern Nordafrikas an, dass „es sich um eine legitime Forderung nach Freiheit, Gerechtigkeit und Würde handelt, insbesondere seitens der jungen Generationen. Diese Forderung kommt in dem Wunsch zum Ausdruck, als verantwortliche Bürger wahrgenommen zu werden, die die Möglichkeit haben, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihnen ein würdiges Leben ermöglicht und jede Art der Korruption und der Vetternwirtschaft ausschließt.“
„Heute“, so heißt es in der Verlautbarung weiter, „durchquert dieser Wind des Wandels auch Libyen, Und wir fühlen uns vor allem unseren Brüdern im Bischofsamt in Tripolis und Bengasi und dem Volk dieses Landes verbunden“.
Auch die Bischöfe Nordafrikas bekräftigen ihre ablehnende Haltung gegenüber Gewalt und Krieg: „Wir wissen, dass der Krieg keine Lösung ist und, dass er wenn er ausbricht bald nicht mehr kontrollierbar ist, sowie die Explosion eines Atomreaktors! Die ersten Opfer sind immer die Armen und Benachteiligten. Und ob wir es wollen oder nicht wird der Krieg im Nahen Osten und nun auch in Nordafrika immer als ‚Kreuzzug’ betrachtet werden. Und dies wird unvermeidbare Folgen für das freundschaftliche Zusammenleben haben, um das sich die Christen unter den Muslimen bemühen und das sie im Alltag umsetzen.“
Abschließend bitten die Bischöfe der CERNA um diplomatische Vermittlungen und humanitärer Hilfe. „Wir beten zum Höchsten, damit er die Verantwortungsträger der Nationen inspirieren möge, wenn es darum geht, den Weg zu finden, der zu Gerechtigkeit und Frieden führt“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/03/2011)


Teilen: