EUROPA/PORTUGAL - „Inkulturation des Glaubens in Europa erfordert neue Räume für die Weitergabe des Glaubens und neue Projekte für die christliche Wiederbelebung der Kultur in unserer heutigen Gesellschaft“. Verlautbarung zu den Nationalen Missionstagen in Lissabon

Freitag, 24 September 2004

Lissabon (Fidesdienst) - In einer Verlautbarung zum Abschluss der Missionstage in Lissabon, die dieses Jahr unter dem Motto „Mission und Europa der Zukunft“ standen, wird vor allem hervorgehoben, dass das heutige Europa bei einer christlichen Betrachtungsweise als ein Kontinent erscheint, der „zersplittert, gottvergessen und von der Vergötterung des Besitzes und der Macht beherrscht ist“. Deshalb sei es notwendig, dass in diesem neuen Jahrtausend „jenes Europa, dessen Einheit in der Vielfalt der kulturellen Werte vom Christentum getragen wird, den Sinn für Heiligkeit und mystische Kontemplation wieder findet, damit ein menschlicheres Europa entstehen kann“.
Außerdem erinnert die Verlautbarung daran, dass das Migrationsphänomen der Völker nach Europa „Teil seines kulturellen Reichtums ist“, wobei dieses jedoch auch die Auseinandersetzung mit folgenden Herausforderungen erforderlich macht: es seien „offener Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen, Respekt für die Werte und die Identität jeder einzelnen Kultur, die Fähigkeit der Christen zu Gastfreundschaft und Aufnahme, die Achtung der Menschenrechte und der Bestrebungen der Völker“ unabdingbar.
„Inkulturation des Glaubens in Europa erfordert neue Räume für die Weitergabe des Glaubens und neue Projekte für die christliche Wiederbelebung der Kultur in unserer heutigen Gesellschaft“, heißt es. Die Evangelisierung müsse alle Altersgruppen mit kreativen und angemessenen Lehrmethoden begleiten. In einer solchen Perspektive wird auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass „die Kirche qualifizierte Menschen einberuft, wenn es darum geht zur christlichen Erleuchtung der Bereiche des Wissens, der Musik und der Kunst beizutragen“. Hinsichtlich des Beitrags der jüngeren Kirche zur Mission in Europa heißt es: „Die jungen Kirchen unterstützen die christliche Wiederbelebung Europas durch den Austausch von Missionaren und durch ihre eigenen apostolischen Erfahrungen und kulturellen Werte. Bevorzugte Räume für einen solchen Austausch sind Freiwilligenverbände und die Tätigkeit der Laienmissionare, die Entsendung von Missionare, Zusammenarbeit, Immigration, interreligiöser Dialog und das friedliche Zusammenleben.“
Abschließend werden die Missionstage, an denen rund 500 Personen teilnahmen, darunter 170 Jugendliche als „wichtige Erfahrung des Interkulturellen“ bezeichnet. Christliche Gemeinden werden zur aktiven Teilnahme an den Initiativen im Missionsmonat Oktober aufgefordert. Außerdem wird auf zwei Veranstaltungen hingewiesen, die demnächst in Lissabon stattfinden: ein Kongress über die Neuevangelisierung in den Städten und ein Europäisches Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé (RZ) (Fidesdienst, 24/09/2004 - 36 Zeilen, 378 Worte)


Teilen: