ASIEN/SRI LANKA - Im Norden Sri Lankas, wo lange Jahre ein Bürgerkrieg wütete, eröffnen die Salasianer von Don Bosco eine neue Niederlassung

Freitag, 17 September 2004

Colombo (Fidesdienst) - Der Norden und der Osten gehren zu den ärmsten Regionen der Insel Sri Lanka: diese Gebiete werden größtenteils von Tamilen bewohnt. Hier haben die Rebellen, die von der Zentralregierung in Colombo die Autonomie fordern ihre Hauptquartiere und diese Gebiete waren deshalb über zwanzig Jahre lang Schauplatz eines Bürgerkriegs, der Armut, Arbeitslosigkeit und Auswanderung mit sich brachte.
In dieser Gegend, die nach dem Waffenstillstandsabkommen, das die kriegführenden Partien im Februar 2002 unterzeichneten, langsam wieder zur Normalität zurückkehren und wo nun wieder Geschäfte, Verkehrsverbindungen und Handelsaktivitäten hergestellt werden, will auch die Kirche zum Entstehen neuen Lebens beitragen.
Zu diesem Zweck wird die Kongregation der Salesianer von Don Bosco Missionare in die Diözesen des Nordens entsenden. Don Anthony Humer Pinto, der neue Provinzial der Salesianerprovinz Sri Lanka, wird nach Absprache mit Bischof Rayappu von Mannar, sein Amt als Seelsorger in der Pfarrei Murunkan antreten. Entsprechende Vereinbarungen wurden in der Marienwallfahrtsstätte in Mannar unterzeichnet, ein Ort der für die Katholiken in Sri Lanka als Symbol für Licht und Frieden steht. Während der Jahre des Bürgerkriegs war die Umgebung der Wallfahrtsstätte von allen Konfessionen als heilige Stätte und als so genannte „Freizone“ betrachtet worden. Zu Zeiten besonders heftiger Ausschreitungen hatten viele Menschen hier vor der Gewalt Zuflucht gesucht.
Die Salesianer engagieren sich in Sri Lanka vor allem im Bereich der Jugendpastoral und im Bildungswesen sowie bei der Berufsausbildung junger Menschen. Außerdem kümmern sie sich um Straßenkinder und ehemalige Kindersoldaten, von denen es in Sri Lanka viele gibt. Außerdem organisieren sie Seminare und Konferenzen in den Schulen des Landes, die zur Verbreitung einer Kultur des Friedens beitragen sollen. Man hofft, das die neuen Generationen Vorurteile und Spaltungen überwinden können, die die beiden Volksgruppen (Tamilen und Singhalesen) trennen, damit ein freies und friedliches Land aufgebaut werden kann. Als erster Salesianer kam der Franzose Henri Remery aus dem Inspektorat Chennai (Indien) nach Sri Lanka. Seit dem 8. September ist Pater Anthony Humer Pinto Ordensoberer der Salesianer in Sri Lanka. An seiner Amtseinführung nahmen unter zahlreichen katholischen Gläubigen auch viele buddhistische Mönche teil, zu denen die Salesianer seit jeher ausgezeichnete Beziehungen unterhalten. (PA) (Fidesdienst, 17/09/2004 - 32 Zeilen, 365 Worte)


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