AFRIKA/GUINEA - Die Situation bleibt angespannt, doch die beiden Präsidentschaftskandidaten rufen die Anhänger zur Ruhe auf

Mittwoch, 17 November 2010

Conakry (Fidesdienst) – „Unsere Wahlkampagne, bei der es auch harte Töne gab, hat die latenten ethnischen Konflikte wieder aufleben lassen, doch zum heutigen Zeitpunkt ist die Situation unter Kontrolle“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in der Republik Guinea, wo mindestens vier Menschen bei Auseinandersetzungen nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Alpha Condé beim zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl ums Leben kamen. Unterdessen muss nun das Wahlergebnis noch vom Höchsten Gericht bestätigt werden, das über einen von Cellou Dalein Diallo nach seiner Niederlage eingereichten Berufungsantrag entscheiden muss.
„Zu politischen und ethnischen Beweggründen bei den Unruhen kommen oft noch persönliche Rachegefühle und anderes hinzu“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „In einem gewissen Sinn rechneten alle Beobachter mit solchen Unruhen und insgesamt ist das, was wir nun erlebt haben, trotz der Todesopfer, weniger schlimm als erwartet. Ich möchte auch daran erinnern, dass es in einem anderen Land bei einer ähnlichen Sachlage 400 Tote gab und ein europäischer Außenminister diese Vorfälle als ‚physiologisch’ betrachteten.“
„Positiv ist, dass sowohl Condé als auch Diallo die Gewalt verurteilt haben und ihre Anhänger gebeten haben, Ruhe zu bewahren. Ich wünsche mir, dass das Höchste Gericht bald möglichst seinen Beschluss im Hinblick auf den Berufungsantrag bekannt gibt, damit diese Zeit der Ungewissheit zu Ende geht. Zudem wünsche ich mir, dass der neue Staatschef eine Regierung der Nationalen Einheit bilden wird, der auch genügend Vertreter des Peul-Volkes angehören, damit wir den Anhängern der Gewalt den Wind aus den Segeln nehmen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 17/11/2010)


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